Ferien im Jurameer | Bildquelle: RTF.1

Zollernalbkreis:

Ferien im Jurameer

Stand: 14.08.15 16:34 Uhr

Kindern die Geologie und die heimische Pflanzen- und Tierwelt näher bringen: Das ist das Ziel der Stiftung Umwelt und Natur der Sparkasse Zollernalb. Gemeinsam mit dem Werkforum der Firma Holcim in Dotternhausen hat die Stiftung diese Woche wieder das dreitägige Kinderferienprogramm "Ferien im Jurameer" organisiert. Wir waren am zweiten Tag dabei, als die Kinder einen renaturierten Steinbruch besuchten und dann in der Schlichem nach Kleinlebewesen fischten - wie geschaffen unsere Sommer-Themenwoche Umwelt und Natur.


Kinder aus dem gesamten Zollernalbkreis in der Schlichem zwischen Dautmergen und Dormettingen. Die Aufgabe: Mit Sieben und Pinseln bewaffnet nach kleinen Tieren suchen.  Die Schalen sind voll mit Bachflohkrebsen und Rollegeln –  aber auch größere Tiere wie eine lebende Muschel fangen die Kinder –  oder einen Fisch. Wahrscheinlich eine Schmerle, meint Stiftungsökologe Hanns Schurr, der die Kinder zum Tieresuchen aufgefordert hat.  "Der Grund, warum sie die Tiere suchen sollen, ist dass die Kinder einen Grund haben, in den Bach zu gehen", sagte er. Außerdem zeigte er, wie man an den Tieren ablesen kann, ob das Wasser sauber oder dreckig ist. Die gefangenen Tierchen werden dann unter dem Mikroskop bestimmt. Das Ergebnis: Die Schlichem ist – wie eigentlich alle Fließgewässer im Zollernalbkreis – sauber. 
 
Schon am Vormittag waren die Kinder auf Tuchfühlung mit etwas größeren Tieren. In einem ehemaligen Ölschiefer-Steinbruch der Firma Holcim. Hier entsteht ein neues Biotop, die sogenannte Öde Flusslandschaft.  "Um diesen Raum ein bisschen freizuhalten, wird er speziell beweidet", sagte die Leiterin des Werkforums Dr. Annette Schmid-Röhl. Dies geschehe über die Agentur "Landschaftspflege mit Biss". Esel, Pferde, Schafe und Ziegen grasen dort, wo früher Ölschiefer abgebaut wurde. Dadurch würden bestimmte Regionen frei geräumt und die Bepflanzung zurückgedrängt. Das wiederum bietet Lebensraum für Tiere und Pflanzen, die derartige Landschaften mögen.

Diese Landschaft kann vom Schiefererlebnis Dormettingen oder vom Schlichem-Wanderweg aus betreten werden. Allerdings: Das Verlassen des Stegs ist normalerweise verboten und wird mit einer Geldbuße belegt. "Das war heute eine Ausnahmesituation", sagte Schmid-Röhl. Auch mit Führungen würde der Steg nie verlassen. "Wir wollten aber den Kindern einfach die Möglichkeit geben, das mal kennenzulernen, und dann muss man einfach in die Fläche rein, um dann auch die Tiere vor Ort zu sehen", so Schmid-Röhl.
 
Das alles dient dem pädagogischen Zweck der Veranstaltung: Die Kinder sollen Spaß an der Begegnung mit und am Aufenthalt in der Natur entwickeln. "Das erste ist immer das Naturerlebnis", sagte die Leiterin der Sparkassenstiftung Alexandra Kischkel-Bahlo. Das Erleben mit allen Sinnen würde den Reiz wecken, sich mehr mit irgendwas zu beschäftigen und auch beim nächsten Ausflug mit oder ohne Eltern im Bach mal ein paar Steine umzudrehen, um zu sehen, ob da tatsächlich Eintagsfliegenlarven oder Bachflohkrebse zu sehen sind.
 
Die Chancen, welche zu finden, stehen sehr gut. Denn gerade in sauberen Bächen wie im Zollernalbkreis finden sich die kleinen Krebstiere zu Hauf.

WERBUNG:



Seitenanzeige: