Lehrling feilt Metall | Bildquelle: pixelio.de - SPÖ Landtagsklub Foto: pixelio.de - SPÖ Landtagsklub

Deutschland:

Handwerks-Generalsekretär zu Bleiberecht: Brauchen Zuwanderung und Fachkräfte

Stand: 08.08.15 18:06 Uhr

Das Handwerk hat dazu aufgerufen, sich von fremdenfeindlichen Protesten nicht beeindrucken zu lassen. "Schon jetzt treiben die Zuwanderer die Beitragseinnahmen der Rentenversicherung entscheidend in die Höhe", sagte Holger Schwannecke, Generalsekretär beim Zentralverband des Deutschen Handwerks

"Wir brauchen Zuwanderung, um die Fachkräftelücke zu schließen." Jeder vierte Auszubildende im deutschen Handwerk habe ausländische Wurzeln. "Die Tendenz ist steigend", sagte Schwannecke in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Die Unternehmen würden gern mehr junge Menschen mit Migrationshintergrund ausbilden. Dazu sei bei Auszubildenden, die in Deutschland nur geduldet seien, aber mehr Rechtssicherheit nötig. "Hier muss die Formel 3+2 gelten, das heißt Bleiberecht für die dreijährige Ausbildung plus zwei Jahre Beschäftigung", sagte der Generalsekretär. Erst dann lohne es sich für beide Seiten.

Er äußerte die Hoffnung, dass die Bundesregierung hier nachbessere. Bisher werde über das Bleiberecht dieser Flüchtlinge in Ausbildung jedes Jahr neu befunden. "Das ist ein hoher Druck für einen jungen Menschen, der vor allem Unterstützung braucht", erklärte Schwannecke.

CDU-Arbeitnehmer wollen Mangelberufe für Zuwanderer ausweiten

Die Arbeitnehmergruppe der Unionsfraktion will die Zahl der so genannten Mangelberufe erhöhen, um auch Balkan-Flüchtlingen den Weg auf den deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern. "Wir sollten für mehr Mangelberufe die Vorrangprüfung aufheben. Dann können deutsche Firmen auch leichter Albaner oder Kosovaren einstellen", sagte der Chef der Arbeitnehmergruppe im Bundestag, Peter Weiß (CDU), der "Rheinischen Post".

Bisher gelten für rund 20 Mangelberufe Zugangserleichterungen, etwa bei Ingenieuren. So fällt für sie zum Beispiel die Vorrangprüfung weg, bei der die Bundesagentur für Arbeit zuerst prüfen muss, ob ein Inländer für einen Job zur Verfügung steht. Weiß lehnte dagegen den Vorschlag der SPD ab, Menschen aus dem Westbalkan Arbeitsvisa zu erteilen, wenn sie einen Arbeitsvertrag mit Mindestlohn-Bezahlung vorweisen können. "Wir können nicht einfach für den Westbalkan irgendwelche Sonderregeln einführen. Die müssten dann auch für alle anderen Flüchtlinge gelten", sagte Weiß.

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