"Das hab ich auch gehabt" – diesen Ausruf hofft Sammler Jörg Bohn einige Male zu hören, wenn die Besucher durch seine Ausstellung streifen. Ein paar nostalgische Erinnerungen an das eigene Kinderzimmer möchte er wachrütteln. Bohn selbst ist Kind des Wirtschaftswunders. Seine Spielzeugsammlung ist nicht nur Nostalgie für diejenigen die selbst mit ähnlichen Autos, Flugzeugen oder Puppen gespielt haben.
So habe Bohn beobachtet, wie ein Junge ein Telefon mit Wählscheibe angesehen habe und seinen Opa gefragt habe, ob das eine Uhr sei. Der Opa habe dann das unbekannte Ding erklären müssen.
Die Ausstellung ist in verschiedene Themenbereiche gegliedert. Es fängt an mit dem Wiederaufbau der Nachkriegszeit. Hier gibt es noch Mangel, der sich beispielsweise im Einkaufsladen des Kinderzimmers durch "Kaffeeersatzmischungen" widerspiegelt. Dann geht es weiter zum Überfluss des Wirtschaftswunders.
So dokumentiert der Sammler das damalige Konsumverhalten, indem er beispielsweise die "Reisewelle" mit Autos, Züge und Flugzeuge aus dieser Zeit, darstellt. Aber auch die sogenannte "Fress -und Haushaltswelle" ist ein Thema. So quellen in einem der Einkaufsläden die Regale über. Neben echtem Bohnenkaffee gebe es auch Abführmittel, falls der Bundesbürger zu viel gegessen habe, erzählt die stellvertretende Museumsleiterin Dr. Martina Schröder.
Die Besucher haben noch bis zum 9. Februar die Gelegenheit, der Ausstellung im Reutlinger Heimatmuseum einen Besuch abzustatten. Mit Sicherheit gibt es da das ein oder andere Sammlerstück, dass sich früher auch im eigenen Kinderzimmer großer Beliebtheit erfreute.
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