IG Metall | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Anstieg der Arbeitsunfälle im ersten Halbjahr 2018

Stand: 25.09.18 14:55 Uhr

Wie die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, kurz DGUV, jetzt mitteilt, ist im ersten Halbjahr die Anzahl der Arbeitsunfälle um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Gleichzeitig ging die Zahl der tödlichen Unfälle auf 206 Fälle zurück - ein Minus von 17. Auf demselben Niveau zu 2017 ist die Anzahl der Wegeunfälle. Auf einem Kongress der IG Metall Baden-Württemberg beschäftigten sich Arbeitsschützer und Betriebsräte nun in Reutlingen mit dem Thema "Arbeits- und Gesundheitsschutz".


Im Arbeitsalltag sind die Menschen unterschiedlichsten Gefahren oder auch Belastungen ausgesetzt. Dabei sind die „traditionellen" physischen Krankheiten, wie Muskel-Skelett-Erkrankungen", durch die Änderungen in der Arbeitswelt leicht gesunken, aber nicht verschwunden. Hinzu kommen die immer häufiger auftretenden Fälle von psychischen Krankheiten. Laut den vorläufigen Zahlen der Gesetzlichen Unfallversicherung haben rund 440.000 Personen in den ersten sechs Monaten einen Arbeitsunfall gemeldet. Das ist ein Anstieg zum Vergleichszeitraum 2017 von zwei Prozent. Ein Anstieg ist auch im Bereich der Verdachtsfälle von Berufskrankheiten auszumachen – sie stiegen um knapp vier Prozent auf 40.000.

Die Arbeitgeberseite würde unbefriedigend mit dem Thema „Arbeitsschutz und Gesundheitsprävention" umgehen, heißt es von Seiten der IG-Metall. Hans-Jürgen Urban, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied IG Metall meint, dass in vielen Betrieben der „Arbeits- und Gesundheitsschutz" nicht den Stellenwert inne hat. Deshalb wolle die IG Metall das Thema wieder verstärkt öffentlich machen"

Von Seiten der Gewerkschaft gebe es nicht nur beim Arbeitgeber einen Nachholbedarf, sondern auch eine notwendige verstärkte Verantwortung auf staatlicher Seite. So sei auf die gesamte Bundesrepublik hochgerechnet ein Beamter der Gewerbeaufsicht für 2700 Unternehmen verantwortlich. Dabei gibt es, laut der Präsidentin der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Prof. Ute Latza, in Deutschland eine gute Gesetzeslage.

Ziel muss es sein, so die Meinung der Konferenzteilnehmer, die Gefährdungspotenziale zu minimieren. Aber auch der Staat muss seinen Pflichten nachkommen und das Aufsichtspersonal aufstocken. Nur so könne der wirtschaftliche und gesundheitliche Schaden in den Betrieben in Grenzen gehalten werden.
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