Der türkische Staat unter Präsident Recep Tayyip Erdogan dehnt zudem offenbar seinen Einflussbereich auch auf andere islamische Verbände in Deutschland aus. Die Diyanet-Imame werden demnach nicht nur in Moscheen der Ditib eingesetzt, 43 von ihnen sind laut Innenministerium derzeit für die Islamische Gemeinde Milli Görüs (IGMG) tätig. Angeblich handelt es sich dabei um eine Art Leih-Geschäft, um einen theologischen Engpass zu überbrücken. Die IGMG habe der Regierung auf Nachfrage mitgeteilt, dass das Modell auslaufe und schrittweise Imame eingestellt würden, die das eigene Nachwuchsprogramm durchlaufen hätten.
"Die Bundesregierung ist völlig naiv oder verantwortungslos", kritisierte Sevim Dagdelen, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag. "Mehr türkische Diyanet-Imame heißt mehr Erdogan-Einfluss." Es sei absurd zu erwarten, dass "ein Verband die Stärkung demokratischer Haltungen in Deutschland unterstützen soll, der in eine Spionage-Affäre verstrickt ist und an der Einschüchterung von Erdogan-Kritikern und Verfolgung von Andersdenkenden mitwirkt".
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