Zukünftiges Hotel an der Blauen Brücke | Bildquelle: Stadt Tübingen/Aldinger Architekten

Tübingen:

Auf Foyergelände soll Ibis-Styles-Hotel entstehen

Stand: 26.07.14 16:49 Uhr

Nach langem Hin und Her erhält die Stadt Tübingen nun doch ein Hotel auf dem Grundstück gegenüber der Blauen Brücke. Die Hotel Tübingen Besitz GmbH mit Sitz in Denkendorf, will dort ein Ibis-Styles-Hotel errichten. Außerdem wollen sich auf dem 3600 Quadratmeter großen Gelände auch ein IT-Dienstleister und eine Sprachschule ansiedeln.

Noch blickt man von der blauen Brücke aus ins Leere. Die Geschichte des Foyergeländes ist traurig: Vor über 15 Jahren sollte hier ein Konzertsaal entstehen, für den dann aber irgendwann das Geld ausgegangen sei. Vor drei Jahren konnte die Stadt das Grundstück erwerben und wollte dort einen Hotelbau hinsetzen. Bei der europaweiten Ausschreibung habe es auch einen Betreiber gegeben, für den sich laut Oberbürgermeister Boris Palmer aber kein solider Investor gefunden habe. Deswegen hätten die Verantwortlichen versucht, die gelungene Architektur, die aus der Ausschreibung entstanden sei, zu retten und hätten sich mit dem Architekten, Professor Aldinger, auf die Suche nach einem neuen Betreiber und einem neuen Investor gemacht. Da seien sie fündig geworden in Baden-Württemberg und seien jetzt sehr froh, dass sie solide schwäbische Geschäftspartner für diese Hotelentwicklung hätten. Da werde nichts mehr schiefgehen, so Palmer. Drei Sterne soll das geplante Ibis Styles Hotel haben, 126 Zimmer, darunter eine Suite, zwölf Familienzimmer und vier Tagungsräume. Dazu eine Bar, ein Restaurant und einen Fitnessbereich. Dem Architekten zufolge steht das Hotel an einer besonderen Stelle: Es sei der Zugang zur Altstadt, zur der wunderschönen Altstadt in Tübigen, so Architekt Prof. Jörg Aldinger. Er und sein Team hätten versucht, städtebaulich sehr hochwertig zu reagieren, indem sie alle wichtigen Raumkanten der Umgebung aufgenommen hätten und wie ein Tor zur Innenstadt öffnen würden. Es werde jedem, der sich von Süden nach Tübigen nähere, bewusst werden, dass er die Vorstadt verlassen und in der Innenstadt sei. Zudem habe das Hotel mit seiner Nähe zum Bahnhof eine verkehrsgünstige Lage und sei auch mit dem Auto oder dem Bus gut zu erreichen.

Optisch will Aldinger das Gebäude an bereits Bestehendes anpassen. So könne das Hotel ein Cousin des blauen Turms sein. Ein Knick in der Gebäudefront passe sich dem Straßenverlauf an. Aber nicht nur das. Wenn man ein Gebäude sozusagen wie einen Kristall vielkantig mache, habe dem Architekten zufolge jeder Fassadenteil immer ein anderes Licht. Die Sonne wandere ja ums Haus rum und an dem Knick werde mal die Stadtseite dunkel sein und die Bahnseite hell und umgekehrt. Das mache die Gebäude viel lebendiger. Laut Palmer würde man natürlich dann auch statt der Ruine schöne Gebäude sehen. Das bringe einen schöneren Anblick auf dem Weg in die Stadt. Und das bringe tatsächlich Geld und Leben in die Innenstadt und trage dazu bei, dass Tübingen für alle schöner und noch attraktiver werde. Auch der Tourismus in der Universitätsstadt würde gefördert. Schließlich gibts momentan noch keinen Übernachtungskomplex in der Größe. Und auch die Wirtschaft profitiere durch die neue Gestaltung des Foyerareals. Im zweiten der drei turmartigen Gebäude will der Tübinger Software-Dienstleister itdesign einziehen. Nebenan eine Sprachschule und Wohnungen. Palmer und seine Kollegen würde diese Nutzungsmischungskonzepte für Innenstädte für ideal halten. Auf die Art und Weise sei immer jemand da, es sei immer was los, es seien keine toten Zonen, keine leeren Gebiete. Auf die Art und Weise kämen sehr viel mehr Menschen in die Innenstadt und würden damit auch die Attraktivität und die Wirtschaftlichkeit der Angebote stützen, die alle gerne wahrnehmen würden. Bis zum Jahresende will die Stadt grünes Licht für den Bebauungsplan geben. Auch die Investoren wollen schnell an den Markt und bereits 2016 einziehen.

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