AOK-Gesundheitsreport | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Gesundheitsreport der AOK Neckar-Alb

Stand: 12.03.25 14:54 Uhr

Der Krankenstand in Deutschland bleibt auf einem hohen Niveau. Das ergeben die Zahlen der AOK für das Jahr 2024. Und das, obwohl man sich nicht nur bei der Krankenkasse einen Rückgang der Zahlen erhofft hatte. In Baden-Württemberg und der Region Neckar-Alb stagnierten die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls. Woran das liegen könnte und wie die Zahlen genau aussehen, darüber hat die AOK Neckar-Alb am Mittwoch in Reutlingen gesprochen.


Es seien herausfordernde Zeiten, von düsterer Stimmung könne angesichts des Krankenstandes in Deutschland im Jahr 2024 aber keine Rede sein. Dieser lag im Bundesdurchschnitt bei 6,5 Prozent. Das bedeutet: Die beschäftigten AOK-Mitglieder waren deutschlandweit an 6,5 Prozent aller Kalendertage krankgeschrieben.

Vergleichsweise besser sah es da in Baden-Württemberg aus: Hier lag die Quote bei 6,0 Prozent. Die Region Neckar-Alb lag unter diesem Durchschnitt. Bei den einzelnen Landkreisen war die Quote im Zollernalbkreis vergleichsweise am höchsten, Tübingen und Reutlingen lagen nah beieinander.

"Wir sehen in der Region Reutlingen, dass nach wie vor 5,8 Prozent der Beschäftigten krank sind, bzw. an 5,8 Prozent der Kalendertage krank sind. Das ist gleich wie im Vorjahr, es ist besser als in Baden-Württemberg insgesamt und auch als in Deutschland. Aber gerade mit Blick auf Personal und Fachkräftemangel habe ich mir persönlich etwas mehr Entspannung erhofft" so die Geschäftsführerin der AOK Neckar-Alb, Marion Rostam.

Dass die erhoffte Entspannung nicht eingetreten ist, liegt laut Marion Rostam vor allem an einer Krankheitswelle im Sommer. Ein Zeitraum im Jahr, in dem man eigentlich einen Rückgang erwartet. Dafür mitverantwortlich war wohl auch eine Corona-Welle.

"Also die Atemwegserkrankungen spielen nach wie vor eine Rolle und normalerweise haben wir in den Sommermonaten eine Entspannung. Die war im Jahr 2024 leider nicht da" bestätigte Rostam.

Das könne auch mit der Fußball-Europameisterschaft zusammenhängen. Durch die vielen Public-Viewing Events und in den Stadien habe es häufiger Kontakte zwischen den Menschen gegeben, die letztendlich für die Mehrzahl an Erkrankten verantwortlich gewesen sein könnten. Dies sei allerdings nur eine Vermutung. stellte Rostam klar.

Noch vor den Atemwegserkrankungen waren Muskel- und Skeletterkrankungen die häufigste Krankheitsursache in 2024. Aber auch psychische Erkrankungen sind immer häufiger ein Grund für krankheitsbedingte Ausfälle. Das sei auch ein Ergebnis der aktuellen Weltlage.

"Wir haben Klimawandel, wir haben Krieg und wir haben eine unsichere politische Lage und demographischen Wandel. All das sorgt dafür, dass sich die Menschen nicht mehr ganz so sicher fühlen. Und Unsicherheit bringt erfahrungsgemäß auch mehr Krankheitstage mit sich" mutmaßte Rostam.

In die Statistik des Gesundheitsreports fließen im Übrigen nur die Krankheitsdaten der AOK-Versicherten ein. Trotzdem gelten die Daten als repräsentativ, da die AOK die größte Krankenkasse in Baden-Württemberg ist.

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