Volker Wissing | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

FDP-Neujahrsempfang mit Bundesverkehrsminister Wissing

Stand: 28.01.23 16:47 Uhr

Hoher Besuch beim Neujahrsempfang des FDP Stadt- und Kreisverbands Reutlingen. Denn neben Landtags- , Bundestags- und Europaabgeordneten kam auch Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing ins Dominohaus nach Reutlingen. Angekündigt hatten sich allerdings auch Demonstranten. Redakteurin Annika Strauss war für Sie vor Ort.


Gestern Abend versammelten sich rund 100 Aktivisten von Fridays for Future und anderen Organisationen vor dem Dominohaus. Ihre Forderungen sind eindeutig und laut, wie auf diesem Plakat zu lesen: „Mit Vollgas in die Klimakrise. Carpitalismus abwracken".

Anlass der Demonstration war der Neujahrsempfang der Reutlinger FDP, zu dem auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing eingeladen war. Unsere Redakteurin Annika Strauss war vor Ort und hat mit den Demonstranten gesprochen.

Aktivist Jaron Immer von Fridays for Future Reutlingen berichtet: "Wir fordern eine echte Verkehrswende. Momentan ist die FDP mit Volker Wissing die Bremse bei der Verkehrspolitik. Die FDP möchte weiter die fossile Infrastruktur sowie Autobahnen ausbauen. Was wir wollen ist ein Tempolimit und den ÖPNV-Ausbau, also kostenloser ÖPNV und eine gute Taktung."

Der FDP-Europaabgeordnete Dr. Andreas Glück hofft, später mit den Aktivisten ins Gespräch zu kommen: "Speziell als Umweltpolitiker kann ich sagen, dass wir als FDP, was das Thema Klima- und Umweltschutz angeht, richtig gute Ansätze haben. Das trauen die uns vielleicht gar nicht zu. Hoffentlich gelingt nachher noch das Gespräch mit dem einen oder anderen, ich bin gespannt was passiert."

Ein paar dieser Ansätze erläutert Bundesverkehrsminister Volker Wissing. Laut ihm mache die FDP sehr viel für den Klimaschutz: "Ich habe das 9-Euro-Ticket vorgeschlagen, wir führen jetzt ein Deutschlandticket ein und wir investieren Rekordsummen in die Bahn. Ich denke, das müsste schon alles passen, zumindest für die Leute, die Klimaschutz betreiben wollen. Deswegen sollten wir auch bei dieser Frage etwas genauer hinschauen und nicht so schnell Vorurteile pflegen, das wird der Sache nämlich nicht gerecht."

Und dann ging es auch schon los. Europaabgeordneter Andreas Glück und Bezirksgemeinderätin Karin Lenz haben den Abend musikalisch eröffnet. Nach einigen Worten des regionalen FDP-Politikers Hagen Kluck betrat dann Bundesverkehrsminister Volker Wissing die Bühne. Zum einen sprach Wissing über Digitalisierung. Im Bereich der Künstlichen Intelligenz solle lieber auf Technologien aus Deutschland statt aus China gesetzt werden.

Außerdem kam er auf das Thema Verkehr zu sprechen. Besonders der Ausbau von Autobahnen sei ein kontroverses Thema:

"Man muss Infrastruktur nicht nach Gefühl planen, sondern nach Bedarf. Und wir haben in den nächsten Jahren einen deutlich steigenden Bedarf an Güterverkehren, auf der Schiene und auf der Straße. Die Straße ist der Hauptverkehrsträger und das wird auch in den nächsten Jahrzehnten so bleiben. Meine Aufgabe ist es, die Engpässe, die wir haben, zu vermeiden. Wir sehen bei der Bahn, wozu das führt, wenn man nicht vorausschauend investiert, dann fahren die Züge plötzlich nicht mehr pünktlich. Deswegen müssen wir dafür sorgen, dass das nicht auch noch auf dem Hauptverkehrsträger Straße passiert", so Wissing.

Während Wissing über das Thema Verkehr sprach, wurde es plötzlich laut im Raum. Einige Demonstranten riefen lautstark "Verkehrswende jetzt!" und störten seine Rede. Die Demonstranten wurden daraufhin rausgebracht. Eine Aktion, die auf viel Kritik stößt.

"Ich finde die Demo grundsätzlich gut, aber jetzt hier im Raum zu stören während der Rede ist glaube ich nicht zielführend. Das sorgt eher dafür, dass man denkt „Ach, die Demonstranten wieder" und bringt das Ziel nicht voran", so Matthias Knecht vom Jugendgemeinderat Reutlingen.

Wissing setzte seine Rede trotz der Demonstranten fort. Abschließend sprach der FDP-Bundestagsabgeordnete Pascal Kober einige Worte. Danach war das Programm vorbei und die Gäste hatten die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen.

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