Christian O. Erbe | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Der Alte ist der Neue: Christian O. Erbe mit überwältigender Mehrheit als IHK-Präsident bestätigt

Stand: 23.07.15 18:25 Uhr

Der Alte ist der Neue. Gestern Abend wurde Christian O. Erbe als IHK-Präsident wiedergewählt - mit einem Ergebnis, in dem sich das überragende Vertrauen der Delegierten in Erbes Arbeit als Chef der regionalen Industrie- und Handelskammer eindrucksvoll widerspiegelt.


Punkt 18 Uhr 30: Alles lief ganz nach Zeitplan: Zum vereinbarten Termin mit der Presse sortiert sich die neu gewählte IHK-Vollversammlung, die Vertreter der regionalen Unternehmen, die deren stimme sein sollen -und die jetzt bis 2015 amtieren – zum Gruppenbild .

Am Ende tritt dann er hinzu. Christian O. Erbe ist einstimmig für eine zweite Amtsperiode wieder gewählt worden - mit 41 Ja-Stimmen und einer Enthaltung. Auch, dass sich kein Gegenkandidat fand: ein überragender Beweis des Vertrauens, der Erbes Empfindungen wiederum sichtlich nicht kalt lässt.

Erst einmal sei er stolz, dass ihm von der Vollversammlung dass Vertrauen geschenkt worden sei. Zudem empfinde er auch Dankbarkeit, weil seiner Arbeit dadurch sichtlich vertrauen geschenkt werde.

Indessen sieht der gestern gefeierte 53jährige Chef des Tübinger Unternehmens Erbe Elektrotechnik auch an neuen thematischen Herausforderungen für die IHK Reutlingen keinen Mangel:
Eine davon sei das Thema Digitalisierung, das Thema Industrie 4.0. Die Veränderungen umfassten nicht nur die Industri, sondern sehr viele Bereiche. und da müsse sich die Wirtschaft so aufstellen, dass sie diesen Zukunftstrend nicht verpasse.

Dann gebe es noch andere Themen wie zum Beispiel den Fachkräftemangel. Dieser sei bereits deutlich zu spüren. Und noch habe man da nur den Anfang der Entwicklung vor sich. Hier hat die IHK Reutlingen mit ihrem ihrem "Welcome Center" bereits vorgelegt, das als Ansprechpartner und Begleiter ausländischer Fachkräfte und ihrer Familien vor Ort fungiert.

Eine weitere Herausforderung ist indessen schon lange im Fokus: Eine gute Bildung und gute Ausbildung seien fundamental. Hier stehe der Kampf um den Erhalt der dualen Ausbildung im Vordergrund. Denn dort kämen die wichtigen Fachkräfte für die Unterternehmen eben hauptsächlich her. Ein Thema, bei dem die IHKs im Land lange gegen Bestrebungen in der Landesregierung kämpften, Berufsschulen nicht zugunsten von Gesamtschulen, Gymnasien und Studium stiefmütterlich auszutrocknen. Generell aber hätten Stuttgart, Berlin und Brüssel durchaus ein offenes Ohr.

Ein Aber gebe es aber: Die Politiker hätten oft keinen Praxisbezug. Entscheidungen, die auf dem Papier sehr gut ausschauten, seien oft in der Praxis sehr schwer umsetzbar. Das zeigten Them wie beispielsweise der Mindestlohn und dessen negative Auswirkungen auf Industriesegmente. Die derzeitigen Nachbesserung von Arbeitsministerin Nahles zeigten, dass der Austausch durchaus funktioniere.

Gemacht, aber nicht gut genug gemacht: dieser Satz gelte beim Thema der insgesamt noch immer mangelhaften Verkehrsinfrastruktur – trotz des grade aktuell vom Bund bewilligten 534 Millionen-Pakets. Diese Mittel seien nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Damit seien die Verkehrsprobleme noch längst nicht gelöst. Hier werde die IHK dranbleiben.

So will die IHK beispielsweise auch dafür sorgen, dass der teils wirtschaftsschwache Zollernalbkreis endlich eine durchgehend vierspurige B 27 - Anbindung nach Stuttgart bekommt. All dieses und noch viel anderes will Erbe zusammen mit dem neuen IHK-Präsidium und der neuen Vollversammlung jetzt anpacken.

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