"Die Geduld der europäischen Nationen ist aufs Äußerste strapaziert. Jetzt liegt es am Parlament in Athen, die gesetzlichen Grundlagen für formale Verhandlungen über ein Programm des Europäischen Stabilitätsmechanismus zu schaffen", unterstreicht Kerber. "Nach den Monaten der harten Konflikte und der unberechenbaren Politik Griechenlands erwartet Europa ein deutliches Signal für den überfälligen Aufbruch der griechischen Politik."
Kerber begrüßt die Schaffung eines Fonds für griechische Vermögenswerte: "Dieser neue Fonds ist dringend erforderlich, wird Vertrauen aufbauen und sollte der Kern einer Fiskalunion werden."
Ohoven: Griechenland braucht Grexit
"Die Griechenland-Krise ist nur durch einen geregelten Grexit zu lösen. Mit dem dritten Hilfspaket haben sich die Euroländer lediglich Zeit gekauft", kritisiert Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) und des europäischen Mittelstandsdachverbandes European Entrepreneurs. "Angesichts eines zu erwartenden Finanzbedarfs Athens von ca. 150 Milliarden Euro bis 2018 laufen ESM-Programm und Privatisierungsfonds von vornherein ins Leere. Wir haben vor sechs Jahren für einen Grexit plädiert. Ein Ausstieg Griechenlands aus dem Euro wäre zum damaligen Zeitpunkt ökonomisch machbar und sinnvoll gewesen. Jetzt haben die Griechen sich mit dem Referendum gegen den Sparkurs, gegen Reformen und damit letztlich gegen Europa entschieden."
Ohoven fordert von den Abgeordneten des Deutschen Bundestages, "die Konsequenzen daraus zu ziehen. Sie sollten den Weg für einen Grexit Griechenlands freimachen, um Schaden von Deutschland abzuwenden. Nur so kann Griechenland langfristig auf den Pfad zu Stabilität und Wachstum zurückfinden".
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