Der Mensch ist eigentlich ein laufendes Wesen
Noch in der Steinzeit haben die Menschen nach Erkenntnissen unserer Wissenschaftler jeden Tag zwischen 15 und 35 Kilometer auf der Suche nach Nahrung zu Fuß zurückgelegt. Und so sind die Venen, durch die das Blut zurück zum Herzen fließt, auf die Unterstützung der Wadenmuskeln angewiesen, die durch ihren Druck bei körperlicher Bewegung das Blut entgegen der Schwerkraft nach oben transportieren helfen.
Fehlt diese so genannte Muskelpumpe, kann sich das Blut im Bereich der Beine stauen. Selbst die vorhandenen Rückstauventile in den Venen, genannt Venenklappen, werden dann durch die Erweiterung der Venenwände undicht: Der Druck steigt an, Flüssigkeit wird in das umliegende Gewebe gepresst. So entstehen geschwollene Füße. Mit der Zeit wird das Gewebe wegen der fehlenden Blutzirkulation nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Die Venenwände können verhärten, entstehende Blutgerinnsel werden nicht mehr aufgelöst, die Gefahr einer Lungenembolie steigt und es entstehen Geschwüre, auch als "offene Beine" bekannt.
Regelmäßig bewegen
Ärzte haben verschiedene Tests, mit deren Hilfe sie Abflussbehinderungen der oberflächlichen Beinvenen feststellen können. Mit Hilfe einer Duplexuntersuchung oder einer Phlebographie können krankhafte Veränderungen der Venen und ihrer Klappen sichtbar gemacht werden. Bei Krampfadern im frühen Stadium helfen meist ein regelmäßiges Bewegungsprogramm und die Anwendung von Kompressionsverbänden oder Strümpfen, die den Querschnitt der betroffenen Venen verkleinern, die Muskelpumpe verbessern und so den Abtransport des Blutes erleichtern.
Die Wirksamkeit von häufig angewendeten Venenmitteln, die Wirkstoffe aus Rosskastanien oder Weinlaub enthalten, ist wissenschaftlich umstritten. In Studien konnten diese Mittel keine ausreichende Wirkung zeigen, daher gelten sie auch als wenig geeignet. Die so genannte Stripping-Operation stellt bei fortgeschrittener Erkrankung die chirurgische Entfernung der geschädigten Hauptvenen dar. Etwa 95 Prozent der so behandelten Patienten bleiben in den ersten fünf Jahren nach der Operation beschwerdefrei.
Krampfadern vorbeugen
Übergewicht und Bewegungsmangel sind neben der ererbten Anlage die wichtigsten Risikofaktoren für Krampfadern. Durch Erreichen des Normalgewichtes und regelmäßige Bewegung wie Spazierengehen oder Schwimmen wird der Abtransport des Blutes aus den Beinvenen gefördert. Häufiges Hochlagern der Beine und kalte Wassergüsse wirken sich ebenfalls positiv auf das Venensystem aus.
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