Postmitarbeiter streiken | Bildquelle: RTF.1

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Streik beendet: Verdi und Deutsche Post einigen sich

Stand: 07.07.15 08:59 Uhr

Der Streik bei der Deutschen Post wird beendet, der Konzern hat sich mit der Gewerkschaft Verdi geeinigt. Briefträger, Paketboten und die Mitarbeiter in den Verteilzentren gehen am Dienstag wieder an die Arbeit. Die ausgegründeten Paketgesellschaften mit schlechteren Löhnen werden zwar nicht aufgelöst. Allerdings verpflichtet sich die Post, nur neu eingestellte Mitarbeiter dort zu beschäftigen. Die jetzigen Angestellten können beim Mutterkonzern bleiben. Zudem wurde eine Lohnsteigerung vereinbart.


Die rund 140.000 Tarifbeschäftigten erhalten im Oktober eine Einmalzahlung von 400 Euro sowie zum 1.10. 2016 zwei Prozent und zum 1.10.2017 noch einmal 1,7 Prozent mehr Lohn.

Verdi erklärte nach der Einigung, man habe mit der Post ein umfassendes Paket aus Schutz- und Entgeltregelungen geschnürt, das für die knapp 140.000 Tarifangestellten für Sicherheit und Perspektive sorge. „Wir sind mit dem Abschluss sehr zufrieden. Er trägt der Erwartung der Beschäftigten nach Sicherheit in hohem Maße Rechnung. Das wäre ohne den Einsatz der Streikenden nicht möglich gewesen", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. Der unbefristete Streik wird in der Nacht von Montag auf Dienstag, 0 Uhr, beendet.

Der Kompromiss, der in der 7. Verhandlungsrunde nach dreitägigen Verhandlungen erzielt wurde, sieht einen Schutz für alle Beschäftigten vor betriebsbedingten Kündigungen und Änderungskündigungen vor und gilt weitere vier Jahre bis Ende 2019. Zudem wird die Fremdvergabe in der Brief- und Verbundzustellung bis zum 31. Dezember 2018 ausgeschlossen. Auch bleibt der Fahrdienst mindestens bis zu diesem Datum erhalten.

Einen Eingriff in das bestehende Entgeltsystem wird es nicht geben. Die Wochenarbeitszeit bleibt bei 38,5 Stunden.

Es sei nicht gelungen, die Deutsche Post AG von einer Rücknahme der DHL Delivery GmbHs zu überzeugen. „Aber es ist uns gelungen, die verbleibenden Paketzusteller in der Deutschen Post AG dauerhaft abzusichern. Das ist für die Betroffenen von großer Wichtigkeit", betonte Kocsis. So verbleiben die derzeit rund 7.650 Paketzusteller im Wege einer individualrechtlichen Absicherung dauerhaft bei der Deutschen Post.

Außerdem erhalten Beschäftigte, die zum Stichtag 1. Juli 2015 länger als 24 Monate ununterbrochen befristet eingestellt waren, bei Eignung ein unbefristetes Arbeitsverhältnis bei der Deutschen Post AG.

"Wir konnten ein Gesamtpaket vereinbaren, das unseren Mitarbeitern Sicherheit und Perspektive bietet, sowie gleichzeitig künftiges Wachstum ermöglicht", betonte Melanie Kreis, Konzernpersonalvorstand und Arbeitsdirektorin Deutsche Post DHL Group: "Beide Seiten sind einen großen Schritt aufeinander zu gegangen und haben einen guten Kompromiss gefunden."

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