Pressekonferenz der Kreissparkasse Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Filialen müssen schließen - KSK reagiert auf weniger Kundenbesuche und europäische Zinspolitik

Stand: 03.07.15 16:36 Uhr

Die Digitalisierung - also die rasante Weiterentwicklung der Computertechnik und die Verlagerung vieler Aktivitäten ins Internet, trifft alle. Auch die Kreissparkasse Tübingen. Immer mehr Kunden nutzen das Online Banking, immer weniger finden den Weg zu den Schaltern in die Bankfilialen. Dazu kommt die immernoch niedrige Zinslage. Eine Situation die den KSK-Vorstand zum Handeln zwingt. Einige der aktuell 53 Filialen im Landkreis Tübingen müssen geschlossen werden.


Die Abendstunden-Filiale in Tübingen-Weilheim und sieben weitere Servicefilialen dieser Art werden noch bis Ende dieses Jahres geschlossen. Aber auch die Beraterfiliale in Mähringen und fünf weitere wird es nicht mehr lange geben. Ein Großteil schließt bis Ende 2016, die letzte bis Ende 2017.
Aus Sicht der KSK-Verantwortlichen sind das notwendige Konsequenzen die gezogen werden mussten. Denn in vielen dieser Filialen ließ sich kaum noch ein Kunde blicken.

"Das hat zu tun mit dem Trend hin ins Internet, dem Trend hin zur Digitalisierung. Dass ich viele, viele Bankdienstleistungen, viele Servicedienstleistungen heute übers Internet erledigen kann, als Kunde. Ich brauche die Filiale nicht mehr als Anlaufpunkt. Und das zweite Thema ist die Niedrigzinssituation, die durch Draghi und geldpolitische Maßnahmen ausgelöst wurde. Die uns bestimmte Ertragschancen nimmt und die uns auch Möglichkeiten zur Quersubventionierung bestimmter kleinerer Standorte nicht mehr möglich macht", schildert Dr. Christoph Gögler der KSK-Vorstandsvorsitzende die Situation.

Doch nicht alle Filialen bei denen der Kundenverkehr abgenommen hat, sollen auch geschlossen werden. Bei sechs Filialen will die KSK mit reduzierten Öffnungszeiten reagieren. Zudem sind auch Zusammenlegungen von eng beieinander liegenden Filialen geplant. "Wir werden in zwei Kommunen, namentlich in Rottenburg und Mössingen investieren in neue Standorte. Und wir werden im Zuge dieser Investitionen umliegende kleine Filialen an diesen neuen Standorten konzentrieren. Aber auch dort dann [...] mit kompetenten Beratern vor Ort sein", so Gögler.

Für die Kunden in den von den Filialschließungen betroffenen Gemeinden bedeutet das in Zukunft etwas längere Wege bis zur nächsten Filiale und zum nächsten Bankberater. Im Verhältnis zur Häufigkeit der Nutzung von Beratungsangeboten, sei das aber vertretbar, erklärt Gögler: "Nehmen sie eine Baufinanzierung – wie oft kommt die im Leben vor. Also ich glaube für bestimmte Beratungsdienstleistungen ist es durchaus auch möglich und zumutbar etwas längere Wege in Kauf zu nehmen und dafür aber eine qualifizierte und gute Beratung zu bekommen".

Betriebsbedingte Kündigungen seien im Zuge der Schließung der 14 Standorte nicht notwendig. Die Stellen würden über die natürliche Fluktuation im Zeitraum von acht bis zehn Jahren abgebaut. Ausbauen will die KSK indes ihre Serviceleistungen für ihre Kunden: "Was wir im Zuge dieser Filialstandortüberarbeitung und Konzentration anbieten, ist ein Bargeldservice nach Hause. Ein Kunde [...] ruft bei uns an und bittet uns diesen Service für ihn auszuführen. Das heißt, das Bargeld wird ihm nach Hause gebracht oder gegebenenfalls mit der Post versandt – auf unser Risiko und sehr bequem", schildert der KSK-Vorstandsvorsitzende.
Neben weiteren Plänen wie dem Ausbau des Onlinebankings und der Erweiterung des Telefonservice von sieben bis zwanzig Uhr, sei die Kreissparkasse aber auch nach den Schließungen mit 39 Filialen und 23 SB-Standorten präsent Im Landkreis.

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