Das Besondere: Bei neiner Tagesklinik gehen die Patienten abends wieder nachhause und kommen dann am nächsten Morgen wieder. Ein großer Vorteil, so Tobias Renner, Ärztlicher Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie am UKT. denn so könnten die Patienten abends eventuelle Problemstellungen zuhause nochmal erleben. Gleichzeitig bringe man aber auch neu Erlerntes mit und könne es so gleich umsetzen.
Ganz wichtig: Die Kinder- und Jugendlichen bleiben "in ihren sozialen Bezügen", verbunden mit Freunden, Vereinen, Verwandten: eben mit alldem, was auch sonst ihren Alltag ausmacht. Die jungen Patienten sollen möglichst nicht aus ihrem Umfeld herausgerissen werden. Das wichtige persönliche Umfeld ist insofern beständiger Teil der Therapie.
12 Behandlungsplätze für Kinder und Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren hat das Landes-Sozialministerium genehmigt. Sie sind für Patienten aus Tübingen und Reutlingen gedacht. Dabei sind behandelten Problemfelder sind weit. Sie reichen von Depressionen über Schulangst bis hin zu Patienten mit Essstörung.
Bei den täglichen Therapien stehen Gruppenangebote im Vordergrund. Gegenseitige Unterstützung ist ein wichtiger therapeutischer Baustein. Auch strikte und regelmäßige Abläufe gehören dazu: Der Behandlungstag beginnt um 9 Uhr und endet um 16 Uhr. Er beginnt mit einem gemeinschaftlich eingenommnen Frühstück. Dann geht es in die Schule. Entweder in die, die in das Klinikum integriert ist, oder eben - ganz normal - in die Heimatschule. Die Therapieangebote sind disziplinenübergreifend und umfassen neben den Gruppensitzungen auch Einzelstunden.
Das wichtigste Ziel der Tagesklinik bleibe immer das eine, so Renner: Durch die möglichst Umfeld nahe Betreuung sollen die Kinder und Jugendlichen möglichst schnell wieder - mit eigenen Kräften - im Alltag Fuß fassen. Wenn beispielsweise extreme Schulangst vorliegt, könne es zunächst durchaus notwendig sein, die klinikinterne Schule zu besuchen. Dann aber soll möglichst schnell wieder der eigene Gang zur Schule erfolgen. Man könne da in bestimmten zwar durchaus auch noch begleiten, so Renner. Das Ziel aber sei klar: "Die jugendlichen gehen selbständig". Das sei auch deshalb wichtig, weil dann neu auftretende Problagen sofort Teil der Tagestherapie im Klinikum werden könnten.
Seit dem 18. Mai ist die neue tagesklinische Therapieeinrichtung mittlerweile geöffnet. Ein offenbar notwendiges, neues Angebot. Denn die 12 zur Verfügung stehenden Plätze sind bereits voll belegt. In ein bis zwei Jahren soll die Tagesklinik im Zuge einer Kooperation mit der Reutlinger PP.rt an das dortige Klinikum am Steinenberg umziehen.
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