Ausstellungseröffnung "In Fleischhackers Händen" | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

"in Fleischhackers Händen": Ausstellung beleuchtet Rolle des ehemaligen Rassenbiologischen Instituts

Stand: 24.04.15 10:34 Uhr

Im Tübinger Schloßmuseum ist die Ausstellung "In Fleischhackers Händen" mit einem Vortrag eröffnet worden. Sie ist die erste Präsentation innerhalb einer Ausstellungsreihe, die die Rolle der Universität im Nationalsozialismus bleuchtet. 2009 wurde in den Beständen des ehemaligen Rassenbioligischen Instituts rund 600 Handabdrücke entdeckt, die zu Jüdinnen und Juden aus dem Ghetto Litzmannstadt im heutigen Polen gehörten.


Die Handabdrücke hatten 1943 als Grundlage für die Tübinger Habilitationsschrift des Anthropologen und SS Obersturmbannführers Hans Fleischhacker gedient, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Rassenbiologischen Institut tätig war. Fleischhauer sollte die Unterschiedlichkeit der jüdischen und vorderorientalischen sogenannten Rassen nachweisen. Später wurde Fleischhauer im Rahmen der Ausschwitz-Prozesse vorgeworfen, an der Selektionen von Jüdinnen und Juden für Schädelprapärate beteiligt gewesen zu sein. Die Ausstellung ist vom Institut für ethik und Medizin zusammengestellt worden. Einen ausführlichen Bericht zu der Ausstellung und ihren historischen Hintergründen gibt es demnächst hier, bei RTF.1.
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