Mir war auch wichtig zu erfahren, ob religiöses Leben in Nordkorea überhaupt möglich ist. Das System unterhält in der Hauptstadt zwei kleine christliche Gemeinden als Vorzeigeprojekte, zu denen Besucher aus dem Ausland geführt werden, wenn sie sich nach Religionsfreiheit erkundigen. Dies hält mich davon ab, nach Nordkorea zu fahren und mich vor Ort um Christen zu kümmern. Denn dort würde mir etwas vorgeführt, was nicht der Wirklichkeit entspricht. Christen, die tatsächlich im Untergrund ihren Glauben leben, bekäme ich dort ohnehin nicht zu sehen."
Nordkorea steht seit 13 Jahren auf dem Weltverfolgungsindex der christlichen Hilfsorganisation Open Doors an erster Stelle. Laut Open Doors gibt es in Nordkorea rund 300.000 Christen, die in Untergrundgemeinden leben und heimlich Gottesdienste abhalten. Die Gruppe kam auf Einladung der Deutschen Evangelischen Allianz nach Deutschland. Damit soll auf die Lebensbedingungen und das Schicksal der verfolgten Christen in Nordkorea aufmerksam gemacht werden.
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