Baby | Bildquelle: Pixabay.com

Berlin:

Schwanger mit 65 nach künstlicher Befruchtung: 13-fache Mutter bekommt Vierlinge

Stand: 13.04.15 06:06 Uhr

Sie ist bereits 65 Jahre alt, Mutter von 13 Kindern und 7-fache Oma. Und jetzt ist Annegret Raunigk wieder schwanger - mit Vierlingen! Weil sich nach eigenen Angaben ihre jüngste Tochter (9) ein Geschwisterchen wünschte, ließ sich die Grundschullehrerin aus Berlin in den vergangenen anderthalb Jahren mehrfach im Ausland durch eine Eizellen- und Samenspende künstlich befruchten. Die letzte Behandlung, bei der ihr vier befruchtete Eizellen eingesetzt wurden, schlug an - mit außergewöhnlichen Folgen. Bisher verläuft die Schwangerschaft ihren Angaben zufolge ohne Komplikationen.

Eine Reduktion (selektiver Schwangerschaftsabbruch bei Mehrlingsschwangerschaften) kam für die Russisch- und Englischlehrerin nie in Frage. Seither wird die werdende Mutter von verschiedenen Ärzten betreut. Bis jetzt verläuft die Schwangerschaft ohne größere Komplikationen, Annegret Raunigk fühlt sich nach eigenem Bekunden fit. Und wenn auch weiterhin alles gut geht, wird Annegret Raunigk in diesem Sommer ihre Kinder 14, 15, 16 und 17 zur Welt bringen und wäre damit die älteste Vierlingsmutter der Welt.

Viele werden die Schwangerschaft für irritierend halten - die werdende Mutter selbst plagen keine moralischen Bedenken: "Wie muss man mit 65 sein? Man muss ja offensichtlich immer irgendwelchen Klischees entsprechen. Was ich ziemlich anstrengend finde. Ich finde, das muss man für sich selber entscheiden. Und man sollte sich meiner Meinung nach auch nicht zu viel von anderen Leuten einreden lassen. Die können es ja halten wie sie wollen und ich halte es, wie ich es für richtig halte" sagte sie dem Sender RTL, mit dem sie einen Exklusivvertrag geschlossen hat. Anderen Medien werde sie keine Interviews geben, teilte der Sender bereits mit und kündigte an, Annegret Raunigk in seinen News- und Magazinsendungen auf ihrem außergewöhnlichen Weg zur Vierlingsmutter und danach zu begleiten. Den Auftakt zur Berichterstattung macht am Montag, 13. April, das RTL-Magazin "EXTRA" (22.15 Uhr). Moderatorin Birgit Schrowange trifft die werdende Mutter und unterhält sich ausführlich mit Annegret Raunigk über ihre Beweggründe und ihre Entscheidung.

"Ich geh einfach davon aus, dass ich gesund und fit bleibe"

Auch erzieherischen Herausforderungen wird sich Annegret Raunigk stellen müssen: Sie wird Vierlinge betreuen müssen, wenn zudem ihre derzeit jüngste Tochter in die Pubertät kommt: "Angst hab ich eigentlich nicht. Ich geh einfach davon aus, dass ich gesund und fit bleibe. In Sachen Organisation habe ich genug Erfahrung, das ist für mich ja nicht neu. Ich fand übrigens meine Söhne in der Pubertät recht unkompliziert, die waren eher danach komplizierter. Und die Mädchen waren teilweise anstrengend."

Mögliches Gerede in der Nachbarschaft fürchtet die werdende Mutter nicht: "Ich denke, wenn jemand über andere nur tratscht und quatscht, dann hat er selber kein interessantes Leben und deshalb stört mich das nicht weiter."

Frauenarzt: Betreuung für alle eine Herausforderung

Dr. Kai Hertwig, Frauenarzt von Annegret Raunigk, sagt über den bisherigen Verlauf der Schwangerschaft: "Bisher macht die Schwangerschaft keinen Unterschied zwischen dem Körper einer Jüngeren oder Älteren. Vierlingsschwangerschaften sind immer eine hohe Belastung. Wir gucken natürlich auch internistisch, dass das Herz-Kreislaufsystem, auch das ältere Herz-Kreislaufsystem das alles mitmacht. Erfahrungen haben wir alle wenig bis gar nicht mit so einer Schwangeren in dem Alter, aber zurzeit läuft das sehr gut."

Der Mediziner räumt allerdings ein: "Das sind natürlich Herausforderungen für alle, die sie betreuen. Das größte Risiko für die Kinder besteht eigentlich in der Frühgeburtlichkeit. Da versuchen wir alles dranzusetzen, die so weit wie möglich zu verhindern und so weit wie möglich in die höheren Schwangerschaftswochen zu schieben." Das Herz-Kreislaufsystem sei nicht mehr das Jüngste, "da kommt es drauf an, wie leistungsfähig dieses Herz-Kreislaufsystem ist. Die Thromboserate ist deutlich höher in Schwangerschaften und die Gefäße sind unter Umständen auch nicht mehr ganz so jung, so dass da das Risiko höher ist. Wichtig ist aber auch diese hohe Motivation von Frau Raunigk und diese positive, psychologische Grundstimmung, damit das auch möglichst optimal läuft. Der Rest liegt halt nicht in unserer Hand!"

RTL-Moderatorin Birgit Schrowange bringt die Geschichte von Annegret Raunigk, über die sie berichtet, selbst etwas ins Grübeln. Schrowange brachte ihren Sohn mit 42 Jahren zur Welt. Annegret Raunigk sei intelligent und sympathisch, aber: "Für mich als 56-jährige Mutter, die selber einen gerade pubertierenden Sohn großzieht, ist es schwer vorstellbar, wie diese Vielfachmutter nun im Großmutteralter nochmals Vierlinge bekommen will. Ich frage mich auch, wie sie den Bedürfnissen ihrer heranwachsendenden Kinder gerecht werden kann. Zumal die Kinder auch keinen Vater haben werden."

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