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Justiz-Skandal: Häftling Middelhoff 672 Stunden lang alle 15 Minuten aufgeweckt - BamS: Schlafentzug wegen vermeintlicher Selbstmordgefahr

Stand: 05.04.15 18:49 Uhr

05.04.2015. Um die Haft des früheren Topmanagers Thomas Middlehof zeichnet sich ein Justiz-Skandal ab. Nach einem Bericht von "Bild am Sonntag" sei Middlehof 672 Stunden - das heißt 28 Tage lang - lang alle 15 Minuten geweckt worden - vorgeblich wegen Selbstmordgefahr. Middlehofs Anwälte vergleichen den Schlafentzug mit Foltermethoden in Guantanamo. Der 61-jährige Middlehof seit deswegen mittlerweile "schwer krank". Die Sonntagszeitung habe Einsicht in Middlehofs Krankenakte nehmen können.

Die Anwälte haben der BamS zufolge Haftbeschwerde eingelegt.  JVA-Chef Doliwa verteidigte gegenüber der Zeitung die Anordnung regelmäßiger Kontrollen rund um die Uhr: "Wenn jemand alles zu verlieren droht, ist das der typische Fall eines Bilanz-Selbstmordes.", zitiert die Zeitung den JVA-Chef.

Zur Frage, ob eine rund-um-die-Uhr-Überwachung wegen Selbstmordgefahr nicht wesentlich gesundheitsschonender und vor allem menschenwürdiger durch das Anbringen eines elektronischen Pulsmessers  gewährleistet werden kann, liegen bislang keine Informationen vor.

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