Logo germanwings vor Flugzeug | Bildquelle: RTF.1

Deutschland / Frankreich:

Handyvideo in Germanwings-Flugzeugtrümmern entdeckt - Paris Match & BILD: Wir konnten das Video von Todesflug #4U9525 ansehen

Stand: 02.04.15 07:12 Uhr

31.03.2015. Mindestens ein Mensch an Bord der letzte Woche an einer Bergwand zerschellten Germanwings-Maschine hat die letzten Sekunden vor dem Aufprall in einem Video festgehalten. Das berichten übereinstimmend das französische Magazin "Paris Match" und die BILD-Zeitung. Eine Person aus dem Kreis der Ermittler soll es den beiden Medien ermöglicht haben, das Video anzusehen. In den letzten Sekunden vor dem Aufprall sei das Schreien der Passagiere zu hören. Dann werde das Schreien lauter, und die Flugzeugkabine wird zur Seite geschleudert. An dieser Stelle bricht das Video ab.

Das Video sei von einer den Ermittlerkreisen nahestehenden Person in den Trümmern der Absturzstelle entdeckt worden.

Demnach rufen Passagiere in verschiedenen Sprachen "O mein Gott". Sie seien sich ihrer Situation genau bewusst gewesen. Das Video sei "ganz hinten" im Flugzeug gemacht worden, schreibt BILD, und es sei verwackelt. Einzelne Personen seien deswegen kaum zu erkennen. Es seien auch drei Mal metallische Schläge zu hören. Wahrscheinlich von den Versuchen des Flugkapitäns, mit Gewalt wieder ins Cockpit zu gelangen.

"Die Szene war so chaotisch, dass es schwer war, Leute zu identifizieren. Aber die Schreie der Passagiere machten es absolut klar, dass sie sich absolut darüber im Klaren waren, was sie erwarten wird - mais les cris des passagers révèlent qu'ils étaient parfaitement conscients de ce qui allait arriver.", schreibt Paris-Match.

Am Schluss des Videos "scheint ein Teil des Flugzeugs einen Berg zu berühren". Die Aufnahme zeige auch, dass das Flugzeug "mit einem Schlag zur Seite geschleudert" werde. Noch einmal höre man "Menschen aufschreien" - dann ende die Aufnahme, schreibt die BILD-Zeitung.

Ähnlich heißt es bei "Paris Match": "Gegen Ende, nach einem schweren Schütteln, heftiger als die anderen, nimmt das Schreien zu. Dann nichts mehr. - Vers la fin, après une secousse plus forte, les cris s'intensifient. Puis plus rien." Die französische Zeitschrift stellt den Artikel auf Französisch, Englisch und Spanisch bereit.

Der französische Staatsanwalt sagte nach Angaben von "Spiegel Online" auf Anfrage, ihm sei kein gefundenes Video bekannt. Es seien am Unglücksort zwar mehrere Handys gefunden worden. Diese seien aber in einem schlechten Zustand und müssten erst noch ausgewertet werden.

Allerdings waren auch die Ergebnisse des Stimmrecorders aus den Ermittlerkreisen bereits vorab an die Medien - die "New York Times" - gelangt, bevor der französische Staatsanwalt selbst die Auswertung erhalten hatte.

Inzwischen hat der Staatsanwatlt von Marseille eventuelle Besitzer des Videos dazu aufgefordert, dieses - sollte es existieren - unverzüglich den Behörden zu übergeben.

Lesen Sie hier unseren  "Live Ticker" und unsere "Chronologie der Ereignisse"  mit allen Informationen zum mutmaßlich absichtlichen Absturz der Germanwings-Maschine durch den Co-Piloten Andreas L.

WERBUNG:



Seitenanzeige: