Polizei - Schriftzug | Bildquelle: pixelio.de - Uwe Schlick Foto: pixelio.de - Uwe Schlick

Landkreise Reutlingen/Tübingen/Esslingen:

Trickbetrüger unterwegs

Stand: 18.03.15 17:56 Uhr

In den vergangenen Tagen häufen sich wieder sogenannte Schockanrufe und Anrufe von Betrügern, die mit der Enkeltrickmasche versuchen, gutgläubigen und hilfsbereiten Senioren das Geld aus der Tasche zu ziehen. Alleine am Dienstag wurden beim Polizeipräsidium Reutlingen drei Fälle gemeldet, bei denen die Anrufer die Notlage einer Verwandten vortäuschte und jeweils stattliche Summen forderten, um einem verletzten Angehörigen zu helfen.

Bei den Anrufen sind insbesondere ältere, aus der ehemaligen Sowjetunion stammende Mitbürger das Ziel. So rief am Dienstagnachmittag ein russisch sprechender, angeblicher Rechtsanwalt bei einer 74-jährigen Reutlingerin an. Er gab vor, die Tochter der Seniorin wäre eine Treppe hinabgestürzt und
hätte dabei ein kleines Mädchen mitgerissen.

Während sich die Tochter angeblich dabei die Zähne ausgeschlagen hätte, wäre das Mädchen schwer verletzt worden. Die Tochter müsse nun für die Operationskosten in Höhe von mehreren tausend Euro aufkommen. Um nicht die Polizei hinzuzuziehen, könne die Seniorin einen Teil der Kosten übernehmen und so ihre Tochter vor einer langjährigen Gefängnisstrafe bewahren. Die Reutlingerin ließ sich täuschen und hob mehrere tausend Euro von der Bank ab. Später meldete sich der angebliche Rechtsanwalt wieder und die Seniorin übergab das Geld einem angeblichen Verwandten des Kindes. Erst nach der Geldübergabe nahm die Frau Kontakt mit ihrer Tochter auf, woraufhin sich die ganze Aktion als Schwindel herausstellte. Bei zwei weiteren Reutlingerinnen versuchten es die unbekannten Täter ebenfalls mit der gleichen Masche. Diese ließen sich aber von den russisch sprechenden
Anrufern nicht täuschen, so dass kein Schaden entstand.

Die Kriminalpolizeidirektion bearbeitet derzeit weitere fünf Fälle aus verschiedenen Gemeinden im Präsidiumsbereich, die in der letzten und in dieser Woche gemeldet wurden. Hier gaben sich die Anrufer als Enkeltochter, Schwiegertochter oder Nichte aus. Der Einstieg ins Gespräch ist immer der
Gleiche: "Kennst Du mich? Weißt Du wer dran ist?" Sie baten jeweils um größere Summen für den Erwerb einer Immobilie, zur Hinterlegung einer Kaution oder zur Unterstützung. Zum Glück schöpften alle Senioren rechtzeitig Verdacht, sodass kein Schaden entstand.

Die Polizei rät den Senioren:

Besonders appelliert die Polizei auch an die Aufmerksamkeit von Bankbediensteten: Sprechen Sie Senioren ruhig an, wenn diese plötzlich entgegen ihren sonstigen Angewohnheiten beträchtliche Geldsummen abheben oder von einer Notlage eines Angehörigen berichten. Auf diese Art und Weise konnte zurückliegend in einzelnen Fällen verhindert werden, dass der/die Betroffene ihr Geld einem Betrüger gibt.

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