Darmspiegelung ist sicher und schonend
Monika Ferlitsch von der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie der Universitätsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien und des AKH Wien und Mitglied des CCC (Comprehensive Cancer Center) erklärt, dass ein Großteil dieser Erkrankungsfälle durch eine Darmspiegelung verhindert werden könne. Damit könnten Vorstufen des Darmkrebs sogenannte Adenome, entdeckt und im Zuge der Darmspiegelung auch gleich entfernt werden. Bei der Darmspiegelung (Koloskopie) handelt es sich um eine risikoarme Vorsorgemethode, bei der die Darmschleimhaut untersucht wird. Dies geschieht mit einem Endoskop, einem schlauchförmigen Spezialgerät in dem unter anderem eine Videokamera integriert ist, die das Bild des Darminneren für den/die EndoskopikerIn auf einen Monitor projiziert.
Besser als andere Testverfahren
Ferlitsch und ihr Team verglichen zum Beispiel in einer aktuellen Studie die Koloskopie mit einem Test, bei dem nach verstecktem Blut im Stuhl gesucht wird (FOBT – Fecal Occult Blood Test, Hämoccult Test). Das Ergebnis hat die Forscher erstaunt, denn es hat gezeigt, dass fast 37 Prozent der Männer, selbst wenn ihr Test negativ war, ein höheres Risiko hatten, ein Adenom zu entwickeln, als Frauen mit einem positiven Test. Das Ergebnis legt also den Schluss nahe, dass das Geschlecht mehr über das Risiko, Darmkrebs zu entwickeln, aussagt, als ein positives FOBT-Ergebnis, und dieser somit eigentlich wertlos ist.
In Facharztpraxis gut aufgehoben
Die Koloskopie ist eine Vorsorgeuntersuchung, die von vielen niedergelassenen FachärztInnen angeboten wird. Daher raten ExpertInnen dazu, für diese Routinekontrolle vom Krankenhaus in die Facharztpraxis auszuweichen. Das verkürzt die Wartezeiten für die Untersuchung, da in Spitälern wie dem AKH Wien PatientInnen mit akuten Notfällen vorrangig behandelt werden.
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