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Syrien:

DRK mahnt: Krieg in Syrien tobt nach wie vor, Helfer selbst begeben sich in Lebensgefahr

Stand: 13.03.15 11:22 Uhr

Vier Jahre nach Ausbruch des gewaltsamen Konflikts in Syrien zieht das Deutsche Rote Kreuz (DRK) eine bittere Bilanz. Mehr als 11,8 Millionen Menschen sind auf der Flucht - davon rund 7,6 Millionen innerhalb Syriens und rund 3,9 Millionen haben Zuflucht in den angrenzenden Nachbarländern gesucht.

 Diese Menschen seien dringend auf Hilfe angewiesen, sagt Christof Johnen, Leiter der internationalen Zusammenarbeit beim DRK.. Das Dramatische sei, dass sich die Struktur der Hilfe in diesen vier Jahren nicht verändert habe. Es gehe immer noch um Not- und Überlebenshilfe. Und die Parteien seien weiter denn je entfernt von dem Punkt, wo eine Versöhnung eingesetzt  habe und  der Wiederaufbau beginnen könne.

Es gehe heute wie vor vier Jahren immer noch rein um die Deckung von Grundbedürfnissen: Lebensmittel, Unterkunft, Wasser, grundlegende Hygienemaßnahmen, Gesundheit. Immer noch stünde der Aufbau einer logistischen Infrastruktur im Mittelpunkt, um überhaupt die Versorgung der 13 Millionen Menschen, die in Syrien auf regelmäßige Unterstützung mit lebensnotwendigen Gütern angewiesen seien, möglich zu machen.

Auch für die 3,9 Millionen Syrer in den Flüchtlingslagern in den Nachbarländern spitzt sich die Situation zu. Allein der Libanon, der normalerweise vier Millionen Einwohner zählt, hat offiziell 1,2 Millionen Flüchtlinge aufgenommen, die tatsächliche Zahl dürfte weit höher liegen. Das DRK unterstützt im Libanon speziell die medizinische Nothilfe des Libanesischen Roten Kreuzes. Diese Hilfe steht sowohl der Libanesischen Bevölkerung als auch den Syrischen Flüchtlingen zur Verfügung. Zudem hilft das DRK die allgemeine Versorgungslage syrischer Flüchtlinge sowie der aufnehmenden Gemeinden in Libanon, Türkei und Jordanien zu verbessern.

Es wäre ein trauriges Kennzeichen dieses Konfliktes, dass es für die rund 3000 Helfer der lokalen Schwesterorganisation, des Syrisch Arabischen Roten Halbmondes, sehr gefährlich sei, ihrer humanitären Arbeit nachzugehen. Mehr als 40 Helfer hätten bereits im Einsatz ihr Leben verloren. Dennoch leisteten die Freiwilligen unerschrocken weiter Hilfe, wo sie am nötigsten gebraucht würden und hielten auch in diesen schweren Zeiten die Prinzipien der Menschlichkeit aufrecht. Sie verdienten höchsten Respekt, so Johnen.

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