Die Täter feuerten kurz nach 15.30 Uhr, als gerade der Französische Botschafter gesprochen hatte, von außen nach Polizeiangaben bis zu 200 Schüsse in das Innere des Kulturzentrums ab. Eine Augenzeugin sagte B.T. zufolge, ein Mann in gelber Jacke habe mehrere Schüsse auf das Gebäude abgefeuert und habe sich anschließend in aller Ruhe wieder entfernt.
Die französische Tagezeitung Le Soir zitiert den französischen Botschafter in Dänemark mit den Worten: "Sie schossen auf uns von außen. Sie hatten die gleiche Absicht wie bei Charlie Hebdo, außer, dass sie nicht in der Lage waren, ins Gebäude zu kommen!"
Islamistische Terroristen hatten im Januar 2015 die Redaktionskonferenz des französischen Satire-Magazins Charlie Hebdo überfallen und mehrere Mitarbeiter und Redakteure regelrecht hingerichtet.
Fenster und Tür des Kruttonden-Cafes in Kopenhagen, das Ziel des heutigen Anschlags war, sind mit Einschusslöchern übersäht: Der Terrorist hatte zunächst von außen mit einem automatischen Gewehr Schüsse durch Fenster und Türen auf das Café abgegeben.
Helle Merete Brix, die Gründerin des Lars Vilks Kommittee, das vor zwei Jahren zur Unterstützung des von Islamisten bedrohten schwedischen Cartoonisten Vilks ins Leben gerufen wurde, sagte laut CNN: Sie und andere Anwesende wären vom Sicherheitspersonal an sichere Orte gebracht worden, nachdem die Schießerei begonnen hatte. Brix und Wilks hätten, sich an den Händen haltend, in einem Abstellraum gewartet, bis die Polizei Entwarnung gegeben habe.
Die Angreifer hätten es laut Brix bis in die Lobby geschafft, bevor sie gestoppt worden seien. Es gebe laut Brix keinen Zweifel daran, dass die Veranstaltung wegen Vilks ins Visier der Angreifer geraten sei. Vilks habe wegen der Bedrohungen seit Jahren kein normales Leben führen können. Deswegen sei das Kommitte gegründet worden: Um Vilks ebenso wie sein Recht auf freie Rede zu unterstützen.
Der Karrikaturist und Historiker Lars Vilks hat dänischen Medienangaben zufolge auch Mohammed-Karrikaturen gezeichnet.
Nach Angaben von n-tv wurde auf den Karrikaturisten Vilks von einer Al-Kaida nahestehenden irakischen Gruppierung bereits vor 8 Jahren 150.000 Dollar Kopfgeld ausgesetzt. Vilks sei bereits mehrmals das Ziel von Anschlägen gewesen.
Nach Angaben der Kopenhagener Polizei floh der Terrorist zunächst in einem VW. DAs Auto, dessen Kennzeichen der Polizei bekannt war, wurde später verlassen in der Nähe des Kopenhagener Bahnhofs aufgefunden.
Medienberichten zufolge soll es auf Bitten der dänischen Behörden im grenznahen Raum zu Dänemark auch Kontrollen der deutschen Polizei geben.
Kurz nach Mitternacht versuchte offensichtlich der gleiche Täter, in eine Kopenhagener Synagoge einzudringen, und einen Terror-Anschlag auf die dortige Bar Mitzwa-Feier zu verüben. Das mißlang dem Angreifer. Bei dem Angriff wurden zwei zur Bewachung der Synagoge eingesetzte Polizisten verletzt. Ein junger jüdischer Wachmann, der die Besucher der Synagoge am Einlaß kontrollierte, von Schüssen des Angreifers am Kopf so schwer verletzt, dass er später an den Folgen der Verletzungen starb. Dem Terroristen gelang die Flucht zu Fuß.
Ermittler spürten den mutmaßlichen Attentäter schließlich im Laufe der Nacht auf, als er eine von den Beamten observierte Wohnung betreten wollte. Der mutmaßliche Terrorist eröffnete das Feuer auf die Beamten und wurde von diesen während des folgenden Schusswechsels erschossen.
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