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Berlin:

Monika Grütters zur Berlinale: Filmkunst trägt Keim des Revolutionären in sich

Stand: 05.02.15 13:45 Uhr

Anlässlich der Eröffnung der 65. Internationalen Filmfestspiele Berlin am (morgigen) Donnerstag betonte die Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters den politischen Aspekt der Berlinale.

Vor einem Jahr habe sich Europa noch nicht vorstellen können, wie brutal die Gefährdung der Kunstfreiheit auch hierzulande sein könne. Die Anschläge von Paris würden daran erinnern, dass die Freiheit auch dort beherzte Fürsprecher und leidenschaftliche Verteidiger brauche, wo man sich ihrer sicher glaubte, so Grütters. Kunst und Kultur könnten dort Brücken bauen, wo Diplomatie und Politik an ihre Grenzen stoßen. Was für eine Freude also, dass man deem Echo eines millionenfachen ́Je suis Charlie! ́ mit der Berlinale ein Fest künstlerischer Freiheit folgen lassen zu könne!

Politisch sei die Berlinale nämlich von Anfang an gewesen, so Grütters weiter. Auch dieses Jahr, zu ihrem 65. Geburtstag, setze sie hier Akzente: Mit Filmen wie ́Taxi ́ von Jafar Panahi, den es wegen des Berufsverbotes des iranischen Regisseurs gar nicht geben dürfte, triumphiere auf der Berlinale die Kunst über die Macht der Verbote und Einschränkungen. Wie schwierig es ist, in der Freiheit anzukommen, kann aber auch im eigenen Land erfahren werdne. Andreas Dresens Romanverfilmung ́Als wir träumten ́ zeigt im Leipzig der Nachwendezeit Jugendliche, die sich in ihrer neuen Freiheit nicht zurechtfinden. Die Ehre des Eröffnungsfilms in 65 Berlinale-Jahren wird erst zum zweiten Mal einer Frau zuteil: in ́Nobody wants the Night ́ zeigt Isabel Coixet eine starke Frau, die unbeirrbar ihren Weg geht. Die Ministerin freut sich deshalb auf eine Berlinale, die sicherlich auch dieses Jahr wieder mit - im doppelten Sinne des Wortes - unerhörten Geschichten und neuen Perspektiven überrasche, so Grütters. In diesem Sinne trage die Kunst immer den Keim des im besten Sinne Revolutionären in sich - erst recht die Filmkunst, die so sinnlich und emotional sei wie keine andere Kunstform.

Bei der Berlinale 2015 sind vom 5. bis 15. Februar auf 63 Leinwänden insgesamt 441 Filme, darunter 126 Produktionen mit deutscher Beteiligung zu sehen. Mit über 320.000 Besuchern ist es das größte Publikumsfilmfestival der Welt. Die Internationalen Filmfestspiele Berlin werden seit 2001 von der Bundesregierung gefördert. Sie sind Bestandteil der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH (KBB). In diesem Jahr werden die Filmfestspiele mit rund 6,5 Mio. Euro aus dem Etat der Kulturstaatsministerin unterstützt.

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