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San Salvador:

"unbequemer Streiter für Gerechtigkeit" - Erzbischof Romero: Wir sind Kirche begrüßt angekündigte Seligsprechung

Stand: 05.02.15 07:14 Uhr

05.02.3015. Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche begrüßt, "dass Papst Franziskus den vor 35 Jahren ermordeten Erzbischof von Salvador endlich als Märtyrer anerkannt hat." So könne der vor 21 Jahren begonnene Seligsprechungsprozess hoffentlich bald abgeschlossen werden. Romero, der seit seiner Ermordung in seiner Heimat, bald danach auch weltweit als Märtyrer und Heiliger verehrt wird, erhalte damit endlich seine lange von Rom blockierte offizielle Anerkennung.

Die Seligsprechung Romeros eröffnet Wir sind Kirche zufolge auch den Weg zur Anerkennung weiterer lateinamerikanischer Geistlicher. So sei das Verfahren der Seligsprechung eines Freundes von Romero, Jesuitenpater Rutilio Grande, der 1977 getötet wurde, bereits vor einigen Monaten eröffnet worden.

Wir sind Kirche schreibt in einer Pressemitteilung: "In einem internationalen „Ökumenischen Aufruf" gedachten schon vor fünf Jahren über 350 Persönlichkeiten und über 50 Organisationen aus 16 Ländern aus allen Konfessionen, darunter auch Wir sind Kirche, der Heiligsprechung des Märtyrers San Oscar Romero durch die Armen dieser Erde, ohne eine amtliche „Kanonisation" zu fordern.

Dieser Aufruf erfolgte, so die Kirchenvolksbewegung, kurz vor der Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. am 1. Mai 2011, der mittlerweile heiliggesprochen worden ist. Während dessen Prozess gegen alle Regeln nach nur sechs Jahren zum Erfolg führte, wurde die Seligsprechung Oscar Romeros wiederholt mit fadenscheinigen Argumenten unterbrochen."

Benedikt XVI. habe auf seiner Reise nach Brasilien im Jahr 2007 erklärt, Romero sei ein „großer Zeuge des Glaubens", der es verdiene, „selig gesprochen zu werden". Doch gleichzeitig habe er sich gegen eine politische Instrumentalisierung des Glaubens durch die von ihm selbst bekämpfte „Theologie der Befreiung" ausgesprochen: "Dies und der interner Streit unter den Bischöfen Lateinamerikas waren Gründe für die Verschleppung des Verfahrens."

Oscar Arnulfo Romero, 1917 geboren und seit 1977 Erzbischof von El Salvador, setzte sich, so die Kirchenvolksorganisation, für die Armen ein und wandte sich als Bischof der Befreiungstheologie zu: "Am 24. März 1980 wurde er während eines Gottesdienstes von einem bezahlten Killerkommando ermordet, nachdem er sich öffentlich gegen die Christenverfolgungen des Regimes gestellt hatte."

Wir sind Kirche zitiert aus Romeros letzter Sonntagspredigt, der der  sich direkt an die Angehörigen der Armee, der Nationalgarde und der Polizei gewandt hat:

„Im Namen Gottes und im Namen dieses leidenden Volkes, dessen Wehklagen jeden Tag noch eindringlicher zum Himmel steigen, flehe ich Sie an, bitte Sie inständig, ersuche ich Sie im Namen Gottes: Machen Sie der Unterdrückung ein Ende."

Aus Rom habe er dafür keine Unterstützung unterhalten, was ihm und vielen anderen Frauen und Männern letztlich den Märtyrertod eingebracht habe: "Bei seinem Begräbnis starben 40 Menschen durch Scharfschützen. Der jahrelange Bürgerkrieg kostete 75.000 Menschen in El Salvador das Leben. Erst 1992 unterzeichneten die Konfliktparteien ein Friedensabkommen."

Wir sind Kirche schreibt weiter: "Im Jahr 2000 setzte Papst Johannes Paul II. Romero auf die Liste der Blutzeugen, die bei der Jahrtausendfeier im römischen Kolosseum namentlich erwähnt wurden. Sein Todestag wurde zum Gebetstag für Missionare erklärt, die als Märtyrer starben, und wird seitdem am 24. März als solcher gefeiert. Die Kirche von England hat ihn auf Stein im Relief jener zehn Menschen verewigt, die stellvertretend für alle Märtyrer des 20. Jahrhunderts über dem Westtor der anglikanischen Abtei von Westminster in London prangen." (Wir sind Kirche)

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