Erste-Hilfe-Übung | Bildquelle: pixelio.de - Martin Büdenbender Foto: pixelio.de - Martin Büdenbender

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Ab 1. April: Neue Regeln für die Erste-Hilfe-Ausbildung

Stand: 04.02.15 13:50 Uhr

Zum 1. April dieses Jahres sind umfangreiche Änderungen bei der Erste-Hilfe-Ausbildung geplant. Für Führerschein-Bewerber wird der Erste-Hilfe-Kurs um eine Unterrichtsstunde länger, für Ersthelfer in Betrieben verkürzt sich die Ausbildung auf einen Tag. Alle Erste-Hilfe-Lehrgänge sollen künftig auf neun Unterrichtstunden gestrafft werden und mehr Praxistraining bieten, dafür weniger Theorie.

Das Deutsche Rote Kreuz sei auf diese Änderungen vorbereitet, sagt DRK-Bundesarzt Prof. Dr. Peter Seffrin. Doch damit diese bundesweit ab April auch umgesetzt werden könnten, müssten endlich die dringend notwendigen Entscheidungen durch das Bundesverkehrsministerium und die zuständigen Gremien getroffen werden, mahnt das DRK.

Künftige Autofahrer müssen 45 Minuten mehr aufwenden, da der bisher obligatorische Kurs „Lebensrettende Sofortmaßnahmen" (mit bisher acht Unterrichtsstunden von jeweils 45 Minuten) durch einen neuen Neun-Stunden-Kurs ersetzt wird. „Mit den neuen Kursen biete man deutlich mehr Praxisbezug, um bei Unfällen die Verletzten besser versorgen und auch mehr Leben retten zu können, sagt Peter Sefrin.

Für Ersthelfer in Betrieben wird die Ausbildung von bisher 16 auf neun Unterrichtseinheiten verkürzt. Betriebe müssen damit ihre Mitarbeiter nur noch einen Tag statt bisher zwei Tage für die Teilnahme an der Erste-Hilfe-Ausbildung freistellen. Dafür wurden wichtige Inhalte auf das Wesentliche reduziert. Zum Beispiel werde es mehr Training der Herzdruckmassage geben statt theoretischer Erläuterung des Blutkreislaufs, so Seffrin. Hierbei berücksichtige man auch, dass in Deutschland in der Regel spätestens nach 15 Minuten professionelle Hilfe eintreffe, erklärt der DRK-Bundesarzt. Mit der Verkürzung und der Orientierung auf Praxisnähe könne die Hemmschwelle für den Besuch einer Erste-Hilfe-Ausbildung gesenkt werden - eine Voraussetzungen dafür, dass Erste Hilfe von jedem einzelnen öfter trainiert wird. Außerdem nähere sich das DRK damit den europäischen Standards für die Erste-Hilfe-Ausbildung an.

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