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Bonn/Juba:

Hilfsorganisation CARE: Waffenruhe im Südsudan ist ein positives Signal

Stand: 04.02.15 13:45 Uhr

CARE begrüßt die gestern in Äthiopien erfolgte Unterzeichnung einer Waffenruhe zwischen Regierung und Oppositionskräften im Südsudan. Der im Dezember 2013 ausgebrochene Konflikt führt im jüngsten Staat der Welt seit Monaten zu großer Zerstörung und Fluchtbewegungen.

Man sei vorsichtig optimistisch, so Aimee Ansari, Länderdirektorin von CARE im Südsudan. Das sei nicht die erste Waffenruhe, die unterzeichnet werde, aber man hoffe, dass es die letzte sein werde. Die Menschen hier bräuchten den Beweis, dass ihre Zukunft ernst genommen werde. Nun müssten die für diesen Monat anberaumten Verhandlungen ein umfassendes Friedensabkommen hervorbringen, das das Fundament für den Wiederaufbau des Landes lege, so Ansari. Im Südsudan herrsche momentan Trockenzeit. Die Menschen hätten kaum noch Reserven, denn Vertreibungen und Gewalt hätten ihnen vielfach die Lebensgrundlage entzogen. Dazu komme, dass Märkte und die Lieferketten für Lebensmittel kaum noch funktionieren würden, berichtet CARE-Länderdirektorin Ansari.

Am heutigen Montag hat zudem das so genannte „Integrated Food Security Phase Classification" (IPC) seinen neuesten Bericht veröffentlicht. Dieser internationale Mechanismus ermittelt die Nahrungsunsicherheit anhand von fünf Phasen und prognostiziert, dass bis zu 2,5 Millionen Südsudanesen in den nächsten drei Monaten unter starkem Hunger leiden könnten.

Seit dem Beginn des Konflikts im Südsudan wurden über 1,5 Millionen Menschen dazu gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen. Davon sind rund 400.000 in Nachbarstaaten geflüchtet. Frauen und Mädchen sind besonders stark vom Konflikt betroffen: Die sexualisierte Gewalt ist massiv angestiegen und die Gesundheitsversorgung ist mangelhaft. Bereits vor Ausbruch des Konfliktes war die Müttersterblichkeit mit einer von sieben Frauen eine der höchsten der Welt. Kinder wurden während den Kämpfen von ihren Familien getrennt, viele sind zu Halbwaisen oder Waisen geworden oder mussten weite Strecken alleine fliehen, um in Sicherheit zu kommen.

2014 hat CARE humanitäre Hilfe für mehr als 570.000 Menschen im Südsudan geleistet, darunter Wasserversorgung und Nahrung, sanitäre Einrichtungen sowie Hygienemaßnahmen. CARE unterstützt rund 40 Gesundheitseinrichtungen in Unity and Upper Nile, zwei der am stärksten vom Konflikt betroffenen Bundesstaaten.

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