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Syrien:

IS-Geisel bei lebendigem Leib verbrannt - Jordanischer Pilot von Islamisten grausam ermordet

Stand: 04.02.15 19:35 Uhr

03.02.2015. Die islamistische Terror-Organisation "IS" hat eine ihrer Geiseln grausam ermordet. Der jordanische Pilot wurde in einem Eisenkäfig bei lebendigem Leib verbrannt. Der Mord wurde von den Tätern aufgenommen und das menschenverachtende Video ins Internet gestellt. Bundeskanzlerin Merkel kondolierte dem jordanischen König Abdullah. Außenminister Steinmeier sagte, der abscheuliche Tod durch die barbarischen Terror-Horden zeige, dass der IS außerhalb aller zivilisatorischen Normen agiere. Jordanien hatte am nächsten Morgen wie angekündigt, als Reaktion auf den Mord, das Todesurteil an zwei bereits verurteilten islamistischen Terroristen vollstreckt. Eine davon hatte vor einigen Jahren bei einem Anschlag mindestens 57 Menschen ermordet.

Unter dem Druck ihrer schweren Niederlage im Kampf um die syrisch-kurdische Stadt Kobane versucht die islamistische Terror-Organisation "IS" nun offenbar, wieder mehr ,Aufmerksamkeit durch medial inszenierte, bestialische Morde zu erreichen.

Mediale Aufmerksamkeit für "IS"-Morde lässt nach

Die Terror-Organisation hatte durch das erste Köpfen von Geiseln anfänglich eine hohe mediale Aufmerksamkeit erreicht. Nachdem weitere Geiseln auf diese Weise ermordet worden waren, hatte die mediale Berichterstattung aber deutlich nachgelassen.

Zudem hatten sich Video-Plattformen wie Live-Leaks geweigert, die Veröffentlichung weiterer islamistischer Mord-Videos zuzulassen.

Live-Leak hatte seine Veröffentlichungspolitik geändert, nachdem ein zweites islamistisches Mord-Video mit der Ermordung des US-amerikanischen Journalisten Steven Sotloff durch IS-Islamisten auf die Videoplattform gestellt worden war:

"Das ist das erste Mal, dass wir jemals die Entscheidung getroffen haben, Material aus politischen Gründen zu zensieren" schrieb Live-Leak in einer Stellungnahme. Das solle einen Eindruck vermitteln, wie sehr die Videoplattform von dieser Entscheidung überzeugt sei: "Wir möchten nicht, dass man auf uns wie auf einer billigen Geige spielt."

Es gäbe, so das Online-Portal, einen Unterschied, ob man [in einem Video] zeige, was passiert, oder ob man für etwas werbe: "Diese Videos sind im Irak gedreht und bearbeitet, und dann an Westliche Medien verteilt worden." Sie hätten das Ziel, für die Botschaft der IS-Islamisten direkt im Westen zu werben. Es seien, so Live-Leak, professionell produzierte Werbevideos, und man sehe die sehr realistische Gefahr, dass die IS in naher Zukunft weitere Videos dieser Art veröffentlichen. An deren Verbreitung wolle die Online-Plattform nicht beteiligt sein.

Trotzdem wolle man weiterhin Veröffentlichungen erlauben, welche die Realität im Mittleren Osten zeige, so Live-Leak: "Wir wissen, dass es Leute gibt, die in dieser Region leben, und die immer wieder auf Live-Leaks veröffentlichen, um solche Grausamkeiten zu dokumentieren, weil sie der Welt zeigen wollen, was sie durchmachen müssen. Und wir wollen diese Leute nicht aufgeben. Was wir aber nicht mehr erlauben, sind Videos, wie das über James Foley."

Angst-Erzeugung gehört zur Strategie

Durch die Verwendung einer anderen, bestialischen Mordmethode versucht die Terror-Organisation nun offensichtlich, das mediale Interesse zurück zugewinnen.

Zudem ist es eigenen Aussagen zufolge die Strategie der islamistischen Terroristen, ihre Gegner durch besonders grausame Hinrichtungsmethoden in Angst und Schrecken zu versetzen. Diese Strategie war zunächst aufgegangen: Beim Angriff auf die irakische Millionenstadt Mossul konnte wenige tausend islamistische Angreifer mehrere zehntausend irakische Soldaten in die Flucht schlagen. Diese waren - offensichtlich aus Angst vor der sogenannten "IS" geflohen.

Bei den Luftangriffen der Anti-IS-Koalition blieb diese Strategie der "IS" jedoch wirkungslos: Die Koalition setzte ihre Luftangriffe auf Stellungen der "IS" ungeachtet der Drohungen, Ultimaten und Hinrichtungen der "IS" fort.

Eroberung von Kobane war Prestige-Projekt

Für der "IS" war die erfolgreiche Eroberung von Kobane offensichtlich ein  Prestige-Projekt, das um fast jeden Preis durchgesetzt werden sollte:  

Als die "IS" durch die Luftangriffe der Koalition, sowie durch die Verstärkung der Kobane-Verteidiger durch irakische Kurden in die Defensive zu geraten drohte, warf die Terror-Organisation alle verfügbaren Kräfte in den Kampf um Kobane. Zuletzt hatte die "IS" im Versuch, ihre Niederlage zu verhindern, sogar ein Bataillon Kindersoldaten in den Kampf geworfen.

Nach Angaben der kurdischen Verteidiger von Kobane, sowie den Anti-IS-Koalitionsstreitkräften wurden im Kampf um Kobane mehrere tausend islamistische Kämpfer getötet.

Schwere Niederlage löst Fahnenflucht aus

Es kam in der Folge der sich abzeichnenden, schweren Niederlage der islamistischen Terroristen im Kampf um Kobane zur massiven "Fahnenflucht" islamistischer Kämpfer: Berichten zufolge wurden mehrere hundert ausländische - auch europäische - islamistische Kämpfer, die nicht mehr kämpfen sondern das Land verlassen wollten, gefangen gesetzt oder unter Hausarrest gestellt.

Einzelne Fahnenflüchtige habe die IS demzufolge bei ihren nächsten Angriffen vor ihre eigenen Panzerfahrzeuge gebunden, so dass die Deserteure ums Leben kamen.

Berichten zufolge bereiten die kurdische und irakische Streitkräfte nun die Befreiung der von den "IS"-Islamisten besetzten Millionenstadt Mossul vor. Mit der Befreiung von Mossul wird bis zur Jahresmitte 2015 gerechnet.

 

In diesem Kontext versucht die islamistische Terror-Organisation "IS" nun offensichtlich, mediales Terrain durch besonders grausame und abschreckende Geisel-Morde zu gewinnen.

Die islamistische Terror-Organisation nahm den - nach Medienberichten 22 Minuten langen - Todeskampf des Piloten der  auf unmenschliche und bestialische Weise in einem Eisenkäfig bei lebendigem Leib verbrannt wurde, auf Video auf.

Nach der grausamen und menschenunwürdigen Verbrennung der jordanischen Geisel durch die islamistische "IS" hat Bundeskanzlerin Merkel heute ein Kondolzenztelegramm an den König von Jordanien, König Abdullah II. Ibn Al-Hussein, geschickt.

Hier der Text im Wortlaut:

"Majestät,

mit großem Entsetzen habe ich die furchtbare Nachricht von der Ermordung des jordanischen Piloten Muaz al-Kasaesbeh vernommen. Es ist unfassbar, dass Menschen zu einer solch grausamen Tat fähig sind.

Mein tief empfundenes Beileid und Mitgefühl gilt den Angehörigen des Opfers, denen ich in diesen schweren Stunden Kraft, Trost und Beistand wünsche.

Deutschland steht im Kampf gegen den Terrorismus an der Seite Jordaniens.

Mit stillem Gruß

Angela Merkel"

Auch Außenminister Steinmeiner äußerte sich zu dem bestailischen Mord:

"Über die Ermordung des jordanischen Piloten Muas al-Kasaba durch die barbarischen Terrorhorden der ISIS sind wir zutiefst erschüttert. Sollte sich das Video seines abscheulichen Todes als authentisch erweisen, läge das jenseits jeder menschlichen Vorstellungskraft. Einmal mehr würde ISIS zeigen, dass sie außerhalb aller zivilisatorischen Normen agieren.

Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei der Familie und den Freunden des getöteten Piloten sowie dem jordanischen Volk. Jordanien zahlt einen hohen Preis für seinen entschlossenen Einsatz gegen ISIS. Umso wichtiger ist, dass die Weltgemeinschaft geschlossen gegen ISIS und Terrorismus steht."

Das jordanische Außenministerium hat dem Auswärtigen Amt zufolge den Tod des Piloten bestätigt. Sicherheitskreise überprüfen demzufolge derzeit die Authentizität eines Videos, das seine Verbrennung bei lebendigem Leibe zeigen soll.

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