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Deutschland:

"Zuwanderung ist ein Gewinn!" - DIHK: "Blue Card" noch bekannter machen

Stand: 25.01.15 00:42 Uhr

25.01.2015. Der neue Migrationsbericht der Bundesregierung zeigt, dass 2013 rund 1,2 Millionen Menschen nach Deutschland gezogen sind. Mit positiven Effekten für den hiesigen Arbeitsmarkt, wie Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), jetzt betonte. Im Berichtsjahr hatten 800.000 Menschen die Bundesrepublik verlassen, sodass ein "Zuwanderungs-Gewinn" von rund 400.000 verblieben ist. In einem Radiointerview mit dem Westdeutschen Rundfunk (WDR 2) bewertete Achim Dercks dies auch als wirtschaftlichen Gewinn.

"Die Integration funktioniert gut", sagte er und verwies darauf, dass mehr als drei Viertel der Zuwanderer aus anderen EU-Ländern stammten. "Das gerät ein wenig aus dem Blick."

Eine positive Entwicklung sieht der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer auch in Bezug auf die Qualifikation der Zuwanderer. Diese habe in den letzten Jahren "deutlich zugenommen". Dazu beigetragen hätten die Freizügigkeit und die Krisen in anderen Ländern der Europäischen Union. Formell gesehen seien die EU-Zuwanderer im Schnitt sogar besser ausgebildet als die deutsche Bevölkerung, sagte Dercks, auch wenn man über die Vergleichbarkeit von Hochschulabschlüssen streiten könne.

Deutsche Arbeitskräfte würden jedenfalls durch die Zuwanderung nicht verdrängt. "Im Gegenteil", so Dercks. "Die Menschen finden hier einen Job und tragen damit hier auch zu Steuereinnahmen und Sozialbeiträgen erklecklich bei." Die Arbeitslosigkeit sei bis zuletzt gesunken – bei einem gleichzeitigen starken Anstieg der Erwerbstätigkeit.

Die "Blue Card", die ausländischen Spezialisten den Schritt nach Deutschland erleichtert, müsse noch bekannter werden, forderte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer. "Wir haben lange Zeit das Image gehabt, ein sehr verschlossenes Land zu sein, was den Arbeitsmarktzugang angeht. Wir haben auch versäumt, richtig Werbung zu machen. Da müssen wir sicher noch nachlegen."

Der Bedarf, in aller Welt zu suchen, sei allerdings im Augenblick angesichts der hohen Zuwanderung "auch nicht ganz so groß" wie vor einigen Jahren, als auch noch nicht so viele EU-Bürger nach Deutschland gekommen seien.

Das gesamte Interview finden Sie auch als Audio-Beitrag auf den Internetseiten des WDR. (DIHK)

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