Die mongolischen Nomaden litten unter den katastrophalen, ökologischen Folgen des Abbaus von Seltenen Erden und Kohle, und müssten deshalb mit bedrohlichen gesundheitlichen Problemen kämpfen, so Delius. Viele, die in der Nähe von Minen lebten, seien an Krebs oder Osteoporose erkrankt oder hätten Zahnausfall. Der Menschenrechtler mahnte: Die Mongolen dürften nicht zu den Opfern unseres industriellen Wachstums werden. Sie müssten vielmehr dringend besser in die Planungen der Bergbau-Industrie einbezogen, Abwässer besser entsorgt und die Luftverschmutzung eingedämmt werden, sagte Delius.
Die Bayan-Obo- Mine in der Inneren Mongolei gilt weltweit als bedeutendste Abbaustätte Seltener Erden. Zur Gewinnung der Mineralien werden große Mengen Säuren verwendet und hochradioaktives Thorium freigesetzt. Eines der größten Umweltprobleme ist der beim Abbau entstehende Klärschlamm. Er wird in riesigen Absetzbecken aufgestaut, aus denen ständig giftige Substanzen ins Erdreich und Grundwasser sickern und in nahe Gewässer wie den Gelben Fluss fließen. Mongolische Bewohner umliegender Dörfer sind auch akut durch giftigen Staub gefährdet, der bei der Verdunstung von Flüssigkeit in den Absetzbecken entsteht.
Die Volksrepublik deckt rund 90 Prozent des weltweiten Bedarfs an Seltenen Erden. Sie werden in der Hochtechnologieindustrie beispielsweise zum Bau von Smartphones, LED-Bildschirmen, Windkrafträdern und Solaranlagen benötigt. Die größten Vorkommen an Seltenen Erden und Minen befinden sich in der Inneren Mongolei. China hat Anfang Januar 2015 Exportbeschränkungen für Seltene Erden aufgehoben, nachdem sich die Welthandelsorganisation (WTO) in einem Schiedsspruch für die Freigabe des Exports der Mineralien ausgesprochen hatte.
In der Inneren Mongolei leben rund 24 Millionen Menschen. Durch eine massive Politik der Besiedlung durch Han-Chinesen stellen die Mongolen heute mit 17 Prozent der Bevölkerung nur noch eine Minderheit. Mehr als zwei Millionen mongolische Nomaden wurden seit dem Jahr 2001 zwangsweise angesiedelt.
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