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Stuttgart:

Zentrale Gedenkfeier für Opfer des Nationalsozialismus - Landtag integriert landesweite Schweigeminute

Stand: 20.01.15 14:01 Uhr

20.01.2015. 70 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz erinnert der Landtag von Baden-Württemberg mit einer zentralen Gedenkfeier am Dienstag, 27. Januar 2015, im Kunstgebäude in Stuttgart an die Opfer des Nationalsozialismus. Zu der Veranstaltung im Interimsplenarsaal des Landesparlaments werden rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Die landesweite Schweigeminute wird in Ablauf der Veranstaltung integriert.

Die Gedenkfeier beginnt um 11 Uhr im Plenarsaal des Kunstgebäudes. Nach der Begrüßung und einer Gedenkrede von Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch (Grüne) hält Prof. Dr. em. Peter Steinbach, Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin, einen Vortrag zum Thema „Von der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zur Konfrontation mit dem Schrecken".

Im Anschluss spricht Dr. Frédérique Neau-Dufour, Leiterin des Centre européen du résistant déporté im ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler-Struthof, über „Das Ende des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof – Gedenken in Frankreich und Baden-Württemberg".

Sodann wird eine landesweite Schweigeminute als Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit abgehalten. Ministerpräsident Winfried

Kretschmann (Grüne), von dem der entsprechende Aufruf an alle Landesbehörden erging, wird zu diesem Zweck ans Rednerpult treten.

Es folgen Beiträge der Theater-AG des Robert-Bosch-Gymnasiums Gerlingen. Mitglieder dieser AG haben das Theaterstück „Hinterm Berg - zur Geschichte des KZ-Außenlagers Leonberg" aufgeführt. Aus einer Filmdokumentation hierüber werden zwei Ausschnitte gezeigt. Anschließend werden der Leiter der Theater-AG und fünf beteiligte Jugendliche zu dem Projekt interviewt.

Musikalisch umrahmt wird die Gedenkfeier von Preisträgerinnen und Preisträgern des Wettbewerbs Jugend musiziert. Ab etwa 12.30 Uhr besteht die Möglichkeit zur Begegnung im Haus der Katholischen Kirche. Dort präsentieren sich Opferorganisationen mit Infoständen. Außerdem kann die Ausstellung „Freiheit – so nah, so fern. Das doppelte Ende des Konzentrationslagers Natzweiler" besichtigt werden.

Bereits vor der Veranstaltung im Landtag findet um 10.45 Uhr ein Stilles Gedenken am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus am Karlsplatz in Stuttgart statt. Dabei legen unter anderem Vertreter des Landes und von Opferorganisationen Kränze und Gestecke nieder.

Der 27. Januar wurde im Jahr 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt. Seitdem veranstaltet der Landtag von Baden-Württemberg seine Feiern an diesem Gedenktag nicht nur in Stuttgart, sondern auch an verschiedenen Gedenkorten außerhalb der Landeshauptstadt, so etwa im vergangenen Jahr in Fichtenau (Landkreis Schwäbisch Hall). Das Datum erinnert an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945.

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