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Paris:

Verfolgte Christen nehmen Anteil - Reaktionen auf tödliche Anschläge aus aller Welt: "Wir können die Waffen des Hasses nur mit den Waffen der Liebe zum Schweigen bringen."

Stand: 17.01.15 23:54 Uhr

17.01.2015. OPEN DOORS - Kurz bevor die Brüder Kouachi ihren tödlichen Anschlag auf die Redaktionsräume von "Charlie Hebdo" begannen, griffen Kämpfer der Boko Haram die nigerianische Stadt Baga an und brachten mehrere Hundert, wenn nicht sogar mehrere Tausend Menschen um. Als kurze Zeit später erste Bilder des Grauens aus den Dörfern Baga und Doron Baga verfügbar waren, wurden sie von der Öffentlichkeit fast vollständig ignoriert. Was dort geschah, sprengt schlicht die Vorstellungskraft von Menschen aus der westlichen Welt.

Doch nachdem in der vergangenen Woche islamische Extremisten den Terror bis nach Paris trugen, sehen sich Christen in Europa vor eine Frage gestellt, auf die verfolgte Christen in ihren Heimatländern bereits seit vielen Jahren eine Antwort finden müssen: Wie sollen Nachfolger Jesu mit Hass und Gewalt umgehen – sei es vonseiten islamischer Extremisten oder anderen Aggressoren? Open Doors hat einige dieser Christen um einen Kommentar zu dem Pariser Attentat befragt.

Hier sind ihre Reaktionen:

Vielleicht hat Gott die Muslime nach Frankreich gebracht, damit sie Gottes Liebe in Jesus Christus erfahren. Ich hoffe, dass unsere Brüder und Schwestern dort sich von Gott leiten lassen und barmherzig mit ihnen umgehen. Vielleicht benutzt Gott den Terror in Frankreich und anderen europäischen Ländern, um seine Gemeinde in diesen Ländern wachzurütteln, damit sie die Muslime lieben und sie auf jede erdenkliche Weise mit dem Evangelium erreichen.
Gina stammt aus den Philippinen. Ihr Verlobter wurde von islamischen Extremisten erschossen

Ich bete für die Menschen in Frankreich. Solche Terroristen versuchen, ganz ähnlich wie das Regime in Nordkorea, Menschen durch Drohungen und Gewalt einzuschüchtern. Aber Gott ist treu. Er lässt mich nie alleine. Darum können wir allen Drohungen zum Trotz weitermachen. Denkt daran: Unser himmlischer Vater ist mit uns. Gebt niemals auf!
Hea Woo erlebte die Grausamkeit nordkoreanischer Arbeitslager am eigenen Leib

Mit großer Traurigkeit haben wir die Nachrichten von den Morden aus Frankreich gehört. Letzten Sonntag haben wir als ganze Gemeinde für die Familien der Opfer gebetet.
Arthur, Pastor aus Kasachstan

Morgen werden wir in unserer ganztägigen Gebetskette für die Menschen in Frankreich beten. Wir sind sehr betroffen über das, was dort geschehen ist. Wir werden weiter für sie beten. Leiter eines Netzwerkes von Untergrundkirchen in Südostasien

Wir verfolgen täglich, was in Frankreich geschieht. Wir trauern zutiefst mit den Christen [gemeint sind vermutlich alle betroffenen Franzosen, Anm. d. Redaktion] und wollen ihnen unsere Anteilnahme zeigen. Gleichzeitig ist wichtig, dass Frankreich und andere Länder endlich aufwachen und realisieren, was in vielen anderen Teilen der Welt geschieht. Christ aus dem Irak

Vor einem Jahr traf ein nigerianischer Pastor folgende Aussage, nachdem Kämpfer der Boko Haram über 50 Menschen umgebracht hatten: "Wir können die Waffen des Hasses nur mit den Waffen der Liebe zum Schweigen bringen."
Dazu passt die Aussage eines anderen nigerianischen Christen, der verpassten Gelegenheiten nachtrauert: "Es gab eine Zeit, als wir friedlich mit unseren muslimischen Nachbar zusammenlebten. Warum haben wir sie nicht für Christus gewonnen, als wir die Gelegenheit dazu hatten? Das Evangelium weiterzugeben, ist jetzt sehr viel schwieriger."

Die christliche Hilfsorgsanisation Open Doors fragt: "Wovon werden sich die Christen in Europa leiten lassen? Werden sie sich von Angst oder Gleichgültigkeit lähmen lassen, oder werden sie wie so viele verfolgte Christen mutig die Botschaft des Friedens verbreiten, nach der sich gerade in unseren Tagen so viele Menschen sehnen?"

 

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