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Tübingen:

Landtagswahl 2016: Rita Haller-Haid (SPD) tritt nicht mehr an - "Zeit, den Stab weiterzugeben"

Stand: 12.01.15 12:20 Uhr

Die SPD-Landtagsabgeordnete Rita Haller-Haid tritt zur nächsten Landtagswahl 2016 nicht mehr an. Das teilte sie dem SPD-Kreisverband in einem Brief mit. Die Arbeit als Abgeordnete habe ihr viel Freude und Spaß gemacht. Politische Ämter, so Haller-Haid, sollten aber nicht zu Lebensarbeitszeit-Ämtern werden. Nach drei Legislaturperioden sei es nun Zeit, "den Stab weiterzugeben".

Hier der Brief im Wortlaut:

"Liebe Genossinnen und Genossen,

die Nominierungskonferenz steht an und deshalb ist es an der Zeit euch mitzuteilen, dass ich mich über die Feiertage – nach vielen Überlegungen und etlichen Gesprächen im Freundes- und Familienkreis – entschlossen habe, mich nicht erneut für ein Landtagmandat zu bewerben.

Dieser Entschluss ist mir nicht gerade leicht gefallen, vor allem deshalb, weil ich meine Arbeit als Abgeordnete immer mit großer Freude und meistens auch mit viel Spaß gemacht habe. Hinzu kommt, dass jetzt wo wir in der Regierung sind, dieses „Geschäft" nochmals um einiges interessanter und um ein Vielfaches spannender geworden ist. Auch sind meine eigenen Möglichkeiten, Entscheidungen zu beeinflussen als stellvertretende Fraktionsvorsitzende deutlich gestiegen. Dies, so kann ich durchaus mit Stolz sagen, ist nicht zuletzt dem Wahlkreis zu Gute gekommen. Es war mir von Anfang an das Wichtigste, die Anliegen aus dem Wahlkreis aufzugreifen, offen zu sein für die Menschen hier und mitzuwirken, dass die Landespolitik vor allem deren soziale Probleme nicht aus den Augen verliert. Unter einer grün-roten Regierung ist da manches einfacher geworden, wenngleich auch da Weiterkämpfen angesagt ist.

Doch alles hat seine Zeit, besonders in einer Demokratie, die vom Wechsel lebt. Deshalb sollten politische Ämter eben gerade nicht zu Lebensarbeitszeit-Ämtern werden. Das gilt selbstverständlich auch für mich, allein schon deshalb, weil ich mich in den letzten Jahren immer, in der eigenen Partei und anderswo, gegen eine „Rente mit 67" ausgesprochen habe. Deshalb, so meine Überzeugung, sollte nach drei Legislaturperioden der Stab, in diesem Fall die Boxhandschuhe, die mir einst Gerd Weimer für den Kampf um den Wahlkreis überreicht hat, weitergegeben werden. Also, wie heißt es doch so schön, wenn es einem am besten gefällt, soll man gehen. Aber es heißt auch, dann kommt die Zeit etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.

Das tue ich, aber noch ist es nicht so weit. Die Legislaturperiode ist noch nicht zu Ende, einiges an harter Arbeit liegt noch vor mir, so manches will und muss ich zu Ende bringen - und auch Neues wie der NSU-Untersuchungsausschuss steht noch an.

Dafür brauche ich auch weiterhin eure Unterstützung und euer Vertrauen.

Mit solidarischen Grüßen

Eure Rita"

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