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Karlsruhe:

Landesbischof Bundschuh & Erzbischof Burger: "Gottes Barmherzigkeit zeigen und ausbreiten"

Stand: 24.12.14 13:35 Uhr

22. Dezember 2014. Ein langer Zug von Flüchtlingen auf dem Weg von der Landeserstaufnahmeeinrichtung zum Adventsgottesdienst. Schon der Weg zur Lutherkirche bot mit vielen Familien und vielen kleinen Kindern ein bewegendes Bild. Bald war die Jugendstilkirche bis auf den letzten Platz gefüllt. 600 Menschen, Flüchtlinge aus vielen Ländern und in der Flüchtlingsarbeit Engagierte, feierten am 4. Advent einen ökumenischen Gottesdienst. Darunter die beiden badischen Bischöfe Stephan Burger und Jochen Cornelius-Bundschuh, sowie Priester Abdallah Dis (syrisch antiochenisch-orthodoxe Kirche) und Pastor Yassir Eric.

Ein langer Zug von Flüchtlingen auf dem Weg von der Landeserstaufnahmeeinrichtung zum Adventsgottesdienst. Schon der Weg zur Lutherkirche bot mit vielen Familien und vielen kleinen Kindern ein bewegendes Bild. Bald war die Jugendstilkirche bis auf den letzten Platz gefüllt. 600 Menschen, Flüchtlinge aus vielen Ländern und in der Flüchtlingsarbeit Engagierte, feierten am 4. Advent einen ökumenischen Gottesdienst. Darunter die beiden badischen Bischöfe Stephan Burger und Jochen Cornelius-Bundschuh, sowie Priester Abdallah Dis (syrisch antiochenisch-orthodoxe Kirche) und Pastor Yassir Eric.

Menschen, die sich ehrenamtlich oder beruflich für Flüchtlinge engagieren, werden nach den Worten von Erzbischof Stephan Burger „zu Freudenboten, die Rettung bringen" und zu Botschaftern der Hoffnung: „Sie sind Zeugen der Liebe Gottes. Ja, Gott wirkt auch heute – durch uns und mit uns. Denn Menschen brauchen mehr als ein Dach über dem Kopf, als Essen und Trinken und ein Bett zum Schlafen." Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh äußerte die Hoffnung dass die Flüchtlinge in Deutschland endlich zur Ruhe kommen: „Wir vertrauen darauf, dass Gott Ihre Not sieht und wenden wird. Dass Gott Ihnen und unserer Welt Frieden und Gerechtigkeit schenken wird."

Einen besonderen Stellenwert nahm an diesem ökumenischen Abend die Musik ein. Es wirkten die Lutherana Karlsruhe und die Schola St. Bernhard mit, die musikalische Leitung hatte Kantorin Dorothea Lehmann-Horsch. Neben bekannten europäischen Adventsliedern erklang ein Halleluja aus dem Nahen Osten, komponiert von zwei syrischen Geistlichen, die seit längerem entführt sind. Sichtbar bewegt zeigten sich viele Flüchtlinge, als die Lesungen auch in arabischer Sprache vorgetragen wurden. Zum Beispiel die Verheißung des Propheten Jesaja: „Wie willkommen sind auf den Bergen, die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt", oder: „Denn der Herr tröstet sein Volk".

„Viele beruflich und ehrenamtlich Engagierte haben in den letzten Monaten Christus ihre Hände und Füße, ihre Ohren und ihren Mund zur Verfügung gestellt, damit Gottes Barmherzigkeit sich in unserer Stadt zeigen und ausbreiten konnte", würdigte der evangelische Bischof Jochen Cornelius-Bundschuh das vielfältige Engagement der in der Flüchtlingsarbeit Tätigen. Erzbischof Stephan Burger erklärte in seiner Ansprache: "Lassen wir nicht zu, dass sich eine Stimmung in unserem Land Bahn bricht, die Ängste schürt, die jeglicher Grundlage entbehren."

Auch nach dem feierlichen Auszug der Mitwirkenden zum Schlusschor aus Saint-Saents Weihnachtsoratorium („Tollite Hostias"), kamen noch viele Flüchtlinge vor den Altar, um ihre persönlichen Bitten mit einer Kerze vor Gott zu bringen. Anschließend lud die Gemeinde zum gemeinsamen Essen in den Gemeindesaal ein.

Die beiden großen Kirchen in Baden wollen in ihrem Einsatz für Flüchtlinge auch im Jahr 2015 eng zusammenarbeiten und die Aktivitäten koordinieren. Die evangelische Landeskirche und das katholische Erzbistum haben zusätzlich in diesem Jahr insgesamt mehr als 5,1 Millionen Euro bereitgestellt, um Asylbewerbern zu helfen, Engagierte in der Flüchtlingsarbeit zu betreuen und zudem Flüchtlinge in Nordirak und in Syrien zu unterstützen, die dort in Notunterkünften den Winter überleben müssen. Seitens des Erzbistums wurden 15 kirchliche Gebäude bereitgestellt, um Flüchtlinge unterzubringen und so die Städte und Gemeinden bei der Suche nach Unterkünften zu unterstützen.

Die badische Landeskirche wird für die nächsten drei Jahre die Flüchtlingssozialarbeit um sechs Stellen ausbauen. Beide Bischöfe hatten in den vergangenen Wochen die Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) für Flüchtlinge in Karlsruhe besucht und das persönliche Gespräch mit Flüchtlingen und engagierten Begleiterinnen und Begleitern gesucht.

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