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Stuttgart:

Abschluss der Projektstudie "Elektrischer Schwerlastverkehr im urbanen Raum" - Staatssekretär Rust: "Ziel, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen stetig zu reduzieren"

Stand: 18.12.14 12:23 Uhr

Am 15. Dezember 2014 wurden in Stuttgart die Ergebnisse der Projektstudie "Elektrischer Schwerlastverkehr im urbanen Raum" an die Auftraggeber, Ministerium für Finanzen und Wirtschaft, IHK Rhein Neckar und die Stadt Mannheim übergeben. Das Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und die Hochschule Heilbronn waren beauftragt, typische Transportströme im innerstädtischen Schwerlastverkehr am Beispiel der Stadt Mannheim näher zu untersuchen, diese hinsichtlich ihres Elektrifizierungspotenzials zu bewerten und entsprechende Umsetzungskonzepte zu entwickeln. Das Projektvolumen belief sich auf 100.000 Euro.

„Mehr als ein Viertel der Energie wird im Verkehrssektor verbraucht. Daher muss das Ziel sein, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen stetig zu reduzieren. Die Elektromobilität kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten", sagte Staatssekretär Ingo Rust anlässlich der Übergabe der Studie in Stuttgart am 15.Dezember 2014.

Die Diskussion über eine Elektrifizierung des urbanen Straßenverkehrs ist bislang von einer starken Fokussierung auf Pkw und leichte Nutzfahrzeuge geprägt. Erkenntnisse aus Projekten, welche sich mit der Eignung schwerer elektrischer Lkw für den innerstädtischen Güterverkehr auseinandersetzen, lagen bislang nur in sehr begrenztem Rahmen vor. Damit wird erhebliches Potenzial vernachlässigt. Obwohl das Haupteinsatzgebiet schwerer Lkw die Langstrecke ist, findet sich dieser Nutzfahrzeugtyp auch auf innerstädtischen Straßen wieder, verbunden mit den bekannt negativen Auswirkungen wie Lärm- und Schadstoffemissionen.

Die Studie wurde in engem Austausch mit Unternehmen aus der Logistik- und Transportwirtschaft sowie mit der verladenden Industrie an konkreten Fallbeispielen aus dem Raum Mannheim durchgeführt. Dadurch wurde gewährleistet, dass die erarbeiteten Konzepte von hoher Praxisrelevanz sind. Neben der technischen Machbarkeit flossen auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in die Betrachtung mit ein.

In ihrer Vorstellung der Projektergebnisse erläuterten Steffen Raiber vom Fraunhofer IAO und Prof. Dr. Tobias Bernecker von der Hochschule Heilbronn den Umfang, in dem schwere Lkw im Nah- und Regionalverkehr zum Einsatz kommen müssen, um den Anforderungen von Industrie und Handel an eine moderne Logistik gerecht zu werden. Diese Verkehre besitzen bereits heute in großen Teilen ein hohes Elektrifizierungs- und Einsparpotenzial. In Verbindung mit einer optimierten Tourenplanung ließe sich in den untersuchten Fallbeispielen der Energieverbrauch mit elektrischen Lkw auf etwa ein Drittel des Energieverbrauchs mit vergleichbaren, konventionell angetriebenen Lkw senken.

„Die Anschaffungskosten von elektrischen Lkw sind aufgrund der geringen Stückzahlen sowie der Kosten für die Batterien heute noch vergleichsweise hoch. Unsere Landesregierung und der Bund haben die Situation erkannt und fördern den Batterieforschungsstandort Ulm als den europaweit führenden Batterieforschungsstandort", sagte Staatssekretär Rust. Er betonte auch die Erwartung des Landes, durch die Forschungserkenntnisse weitere Initialzündungen in der Wirtschaft zu gerieren; wie etwa die künftig wirtschaftliche Herstellung und den Betrieb von elektrisch betriebenen Schwerlast-Lkws.

Staatssekretär Rust bedankte sich außerdem bei der IHK Rhein-Neckar und der Wirtschaftsförderung der Stadt Mannheim für die sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Rust wertete dies als weiteren Beleg für die erfolgreiche Kooperation von Land, Kommunen, Kammern Wirtschaft und Wissenschaft.

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