IG Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger sagte: „Nie zuvor haben sich Beschäftigte hinsichtlich ihrer Qualifikation und Lebenslage so unterschieden wie heute. Das gilt auch für ihre Arbeitssituation: Einerseits beschäftigt die baden-württembergische Industrie fast 20 Prozent An- und Ungelernte, andererseits halten neue Produktionstrends wie Industrie 4.0 Einzug in die Fabriken und erfordern neue Qualifikationen und Flexibilisierungsmöglichkeiten. Auch die Situation prekär Beschäftigter ist nach wie vor nicht befriedigend - obwohl die IG Metall viel verbessern konnte. Bisherige Arbeitszeitmodelle geraten zusehends an ihre Grenzen, gefragt sind stattdessen Modelle, die den Lebenswirklichkeiten der Menschen gerecht werden."
Dies fordert Gewerkschaften und Arbeitgeber, die den Arbeitsalltag gestalten müssen. Es fordere aber auch Journalisten, die Entwicklung in all ihrer Vielfalt konstruktiv kritisch zu begleiten: Wie gehen Beschäftigte mit Herausforderungen um? Welche Ängste plagen sie, welche Chancen bieten sich? Und welche Facetten hat Arbeit in Zukunft überhaupt? Dies sind nur wenige von zahlreichen Fragen zur Arbeitswelt – „die anschaulichsten und hintergründigsten Beiträge zeichnen wir mit dem Willi-Bleicher-Preis 2015 aus", betonte Zitzelsberger.
Zulassungsbedingungen und Einsendeschluss:
Gesucht werden Beiträge, die zwischen dem 1. Juni 2014 und dem 30. Mai 2015 in deutscher Sprache gesendet oder veröffentlicht werden/worden sind. Dazu gehören Hörfunk und TV-Sendungen ebenso wie Artikel, die in Zeitungen, Zeitschriften oder im Internet erschienen sind. Bewerben können sich Journalistinnen und Journalisten, die für Medien in Baden-Württemberg arbeiten, pro Bewerber können zwei Beiträge eingereicht werden. Zugelassen sind zudem überregionale Einreichungen, die Bezug zur Arbeitswelt im Südwesten nehmen. Einsendeschluss ist der 30. Mai 2015 (Poststempel).
Preisgeld und Jury:
Der Willi-Bleicher-Preis wird in den drei Kategorien Fernsehen, Hörfunk und Print/Online vergeben. Das Preisgeld beträgt jeweils 3000 Euro. Zusätzlich wird ein mit 2000 Euro dotierter Nachwuchspreis für Bewerber bis 30 Jahre verliehen. Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine unabhängige Jury aus Prof. Dr. Frank Brettschneider vom Institut für Kommunikationswissenschaft an der Universität Hohenheim, Barbara Roth, Redakteurin Hintergrund - Innenpolitik beim Deutschlandfunk und dem Schriftsteller Wolfgang Schorlau.
Namensgeber:
Benannt ist der Preis nach dem 1981 verstorbenen ehemaligen IG-Metall-Bezirksleiter Willi Bleicher. Als Bezirksleiter im Südwesten (1959 bis 1972) ebenso wie in seiner Haft unter den Nazis im KZ Buchenwald trat er stets für soziale Gerechtigkeit und Menschlichkeit ein. Durch die Rettung des dreijährigen Stefan Jerzy Zweig, des „Kindes von Buchenwald", wurde Bleicher weit über Baden-Württemberg und Deutschland hinaus bekannt.
Weitere Informationen zu früheren Preisträgern sowie das Teilnahmeformular für den Willi-Bleicher-Preis 2015 finden Sie unter: www.willi-bleicher-preis.de.
Der Termin für die Preisverleihung 2015 wird von der IG Metall noch bekannt gegeben.
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