5,5 Prozent mehr Lohn für die kommenden 12 Monate. Dazu eine Neuregelung der Altersteilzeit und eine von Arbeitgebern bezuschusste Bildungsteilzeit. Das sind die Kernforderungen der IG Metall für die anstehenden Tarifverhandlungen. Für den 1. Vorsitzenden des Interessenverbundes der tarifgebundenen Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg, Südwestmetall, so nicht hinnehmbar.
Sie würden mit klaren Zielen in die Verhandlungen gehen. Sie würden ganz klar aufzeigen, wie die wirtschaftlichen Bedingungen für die Unternehmen sein würden in 2015. Sie würden hier nämlich eine schlechtere Situation haben als 2014. Sie hätten eine Umfrage gemacht, wo das auch klar herausgekommen sei als Ergebnis. Und sie würden in Bezug auf die qualitativen Themen den Anspruch auf Altersteilzeit ablehnen und die Bildungsteilzeit komplett ablehnen.
Bei der schon angesprochenen repräsentativen Umfrage haben in diesem Jahr 52 Betriebe aus der Region mit insgesamt 20.000 Beschäftigten teilgenommen. Mehr als ein Drittel der Befragten rechnet demnach mit einem Rückgang der Aufträge. Außerdem gehen gut die Hälfte aller Betriebe von einer Stagnation aus, was ihren Umsatz anbelangt. Darüber hinaus ergänz Wolf:
Interessant wäre auch, dass die betriebsbedingten Kündigungen bei den befragten Unternehmen von 2013 auf 2014 stark zugenommen hätten, von zwei Prozent auf 14 Prozent. Und das sie auch da eine weitere Erhöhung erwarteten in 2015, sodass der Arbeitsmarkt insgesamt schrumpfe. Es würde weniger Arbeitsplätze geben. Und letztlich auch interessant, wenn man mit den einzelnen Unternehmern spräche, die sich an der Umfrage beteiligt hätten, dann lägen schon sehr, sehr viele Pläne in den Schubladen, Betriebe oder auch Betriebsteile in Länder zu verteilen, die niedrigere Personalkosten hätten.
Auch vor diesem Hintergrund sieht die Südwestmetall die Forderungen der IG Metall als völlig überzogen und realitätsfern an. Die Wirtschaft habe in Deutschland momentan schon genug mit ständig steigenden Personalkosten und den ohnehin sehr hohen Energiekosten zu kämpfen. Dazu kommen die Wirtschaftsanktionen gegen Russland. Wolf mahnt in diesem Fall:
Aus seiner Sicht müssten die dringend aufgehoben werden. Sie sähen das schon deutlich im Maschinenbau und auch noch in vielen anderen Bereichen der Industrie, dass dort starke Belastungen da seien und es würden auch weitere Einbrüche befürchtet (...) Aber wenn man hier die gute Position jetzt verspielte in so einem wichtigen Markt für Deutschland, und auch für ganz Europa, dann hätten man letztendlich wirklich nichts gekonnt.
Nach Ansicht der Südwestmetall steht für den Standortfaktor Deutschland zur Zeit viel auf dem Spiel. Innenpolitisch sieht Wolf die durch die Agenda 2010 entstandenen Vorteile, die die Industrie momentan noch so gut dastehen lassen, gefährdet. Darüber hinaus sieht sich die Industrie mit den Lohnforderungen der IG Metall konfrontiert. Die erste Verhandlungsrunde ist da für den 14. Januar 2015 angesetzt.
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