Die neue Siedlung: für die Verantwortlichen bereits jetzt Symbol der ganz besonderen Art. Metzingen, so Landrat Thomas Reumann, sei ein wichtiger Baustein, weil es für zwei Dinge stehe. Zum einen symbolisiere das Projekt eine optimal gelaufene Vernetzung von Landkreis, der Stadt und den Ehrenamtlichen. Hier sei ein fulminanter gemeinsamer Wille erkennbar geworden und soziale teilhabe zu ermöglichen.
Die Familie Stefanovic ist wegen religiöser Verfolgung vor rund drei Monaten aus dem Kosovo nach Deutschland gekommen. Sehr glücklich sei er und er fühle sich bestens aufgenommen, sagt uns der Familienvater. Vor allem, weil seine Kinder hier in Sicherheit seien.
Die Geschichte der Stefanovics: nur ein berührendes Schicksal von vielen anderen, mit denen die Verantwortlichen wie David Andreas Roth, der Koordinator des Metzinger Arbeitskreises Asyl, derzeit dauernd konfrontiert sind. Im Moment sei besonders dramatisch, was viele der syrischen Flüchtlinge schilderten. Ein Mann habe ihm von seinem Bruder erzählt, der direkt neben ihm erschossen worden sei. Ein anderer hätte seine Heimat Hals über Kopf verlassen müssen, weil er eine Doktorarbeit über „Demokratie" verfasst habe. Dieser Mann habe seine hochschwangere Frau allein zurücklassen müssen. Sein Kind habe er noch nie gesehen.
Der Weg zum Aufenthaltsraum: Die Menschen in den Fertighaus-Modulen finden hier alles, was sie basistechnisch zum Leben benötigen. Sogar den gewünschten Fernseher fürs Anschauen von Fußballspielen. Wichtig ist den Verantwortlichen hier aber vor allem auch anderes: eine gelungene Willkommenskultur. Die bestehe nicht nur darum, dneben der Bereitstellung von Wohnraum, Nahrung und Geld.
Soziale Teilhabe, so der Reutlinger Landrat Thomas Reumann, heiße, das die Flüchtlinge aufgenommen würden in den Gemeinwesen, in Kirchen und Vereinen. Vor allem sei aber der schnelle Spracherwerb unerlässlich. Denn Sprache sei der Schlüssel zu allem. Ohne sie gebe es keine Schulausbildung, keine Ausbildung und schon gar nicht einen Arbeitsplatz.
Seit rund zwei Monaten wohnen die Neu-Metzinger jetzt in ihren Modulen am Rande eines Wohngebiets. Und die Erfahrungen sind – entgegen mancher Befürchtungen vor Ort - durchwegs überaus positiv. Ulrich Fiedler, der Metzinger OB, berichtet, dass er grade auf dem Weg hierher mit einem direkten Nachbarn habe sprechen können.Der habe erzählt, wie freundlich und angenehm die neuen Bewohner seien. Und das mache auch ihn glücklich, weil das alles nicht selbstverständlich sei.
Gute Voraussetzungen für eine gedeihliche Nachbarschaft also.Und die wrd wohl notwendig sein. Denn dass die Metzinger Modulbausiedlung auf die Schnelle verschwindet, ist Mehr als unwahrscheinlich. Für 2015 stellt sich der Landkreis auf 400 bis 600 zusätzliche Flüchtlinge ein.
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