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Hamburg:

Asklepios-Klinikgründer beklagt "gewaltige Arbeitsverdichtung" in deutschen Kliniken

Stand: 30.11.14 14:36 Uhr

Der Gründer und Gesellschafter der Asklepios Kliniken, Dr. Bernard gr. Broermann, beklagt eine "gewaltige Arbeitsverdichtung" in den deutschen Kliniken. Dadurch verliere Deutschland Ärzte ans Ausland, sagte Broermann bei einer Konferenz zum Gesundheitsstandort Deutschland in Hamburg.

Die Kostendämpfungspolitik hierzulande führe dazu, dass Deutschland viele Ärzte an die Schweiz, aber auch Großbritannien verliere, kritisierte Broermann bei der Veranstaltung der Wochenzeitung Die Zeit. In diesen Ländern sei zudem die Vergütung der Mitarbeiter deutlich besser. Auf einen Krankenhausmitarbeiter kämen in Deutschland 20 Patienten, in der Schweiz seien es nur neun.

Im Vergleich zu den städtischen Krankenhäusern, so Broermann, investiere sein Unternehmen als private Einrichtung mehr und setze auf Innovationen in der Krankenhausführung. Dadurch würden die Asklepios Kliniken die besten Teams und dadurch mehr Patienten gewinnen. Das Wissen, keine Steuergelder zu erhalten, übe einerseits einen großen Druck aus, andererseits mache Not erfinderisch. "Wir müssen immer neue Wege finden." Die Asklepios Kliniken seien dadurch auch zum Vorbild geworden, etwa im Bereich Qualitätsmanagement und Patientensicherheit, sagte gr. Broermann im Gespräch mit Zeit-Herausgeber Josef Joffe.

Dr. Rudolf W. Strohmeier von der Generaldirektion Forschung & Innovation der Europäischen Kommission wies darauf hin, dass ein regulatives Umfeld geschaffen werden müsse, um Innovationen in der Gesundheitsforschung und entsprechende Geschäftsmodelle zu fördern. Deutschland sei nach wie vor führend durch die Universitäten, aber auch durch die Pharmaunternehmen und die kleinen und mittleren Unternehmen. Dennoch falle auch in Deutschland "Geld nicht mehr wie Manna vom Himmel", mahnte Strohmeier. Deshalb werde eine intensive Zusammenarbeit zwischen den Sektoren immer wichtiger, und man dürfe die europäische Komponente nicht außer Acht lassen.

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