Prinzipiell gilt: Alles, was man tragen kann, darf man einmal im Monat – nämlich am letzten Samstag des Monats – zur Reparatur in die Räumlichkeiten des Eniger Asyl Cafés bringen. In den meisten Fällen handelt es sich um elektrische Geräte, manchmal ist es auch nur eine Schublade, die geleimt werden muss.
Monika Hailfinger, verantwortlich für "Engagiert in Eningen": "Das ist relativ häufig, dass Leute mit so alten Geräten (Radios, Plattenspieler, Diaprojektoren) kommen, weil man die im Fachhandel ja meistens nicht mehr reparieren kann und dann tüfteln unsere Helfer da rum und können sich auch stundenlang drin verlieren und probieren rum, ob es wieder geht."
Das Werkzeug bringen die rund fünfzehn, hauptsächlich männlichen Helfer in der Regel selber mit. Verbrauchsmaterialien sind aber vor Ort. Die Erfolgsquote liegt bei über fünfzig Prozent, freut sich Monika Hailfinger von "Engagiert in Eningen", die das Repair-Café aus Gründen der Nachhaltigkeit vor drei Jahren mit ihrer Kollegin Katrin Schwaiger ins Leben gerufen hat.
"Man will ja wegkommen von diesem Kaufen und Wegwerfen", so Monika Hailfinger, "dass man wieder mehr auf Qualität setzt, dass man Dinge, die man angeschafft hat, möglichst lange benutzen kann und nicht bei jeder Kleinigkeit, wenn es nicht mehr funktioniert, wegwirft. Das ist einfach ein vernünftiger Umgang mit den Ressourcen, die man hat."
Die einzige Frau im Bunde ist Beate Hopf, sie wird immer dann gerufen, wenn es darum geht, eine Nähmaschine zu reparieren. Am Tisch daneben tüftelt Jo Scherer an einem defekten Bügeleisen.
"Der Fehler ist eigentlich relativ trivial und leicht zu heben", sagt Jo Scherer. "Wenn ein Kabel kaputt ist. Die grundsätzliche Frage ist: Wie kriege ich das Gerät auf, damit ich die Reparatur durchführen kann? Hier hat der Hersteller eine spezielle Schraube eingebaut, die der Normalbediener nicht aufkriegt. Im Prinzip kann ich das Gerät nicht öffnen, wenn ich kein Spezialwerkzeug habe."
Im Folgenden würde das Bügeleisen, das mit dem geeigneten Werkzeug in einer Viertelstunde zu repaieren ist, auf dem Müll landen. Im Repair-Café geht es aber nicht nur um Nachhaltigkeit. "Engagiert in Eningen" ist eine bei der bürgerlichen Gemeinde angesiedelte Projektstelle. Hailfinger und Schwaiger sind auf Stundenbasis angestellt.
"Der Gedanke ist, dass wir einfach Begegnung ermöglichen wollen durch verschiedene Projekte", so Hailfinger. "Das ist das Repair-Café. Dann haben wir das Nähcafé, das findet wöchentlich statt, wo sich Frauen zum Nähen treffen. Dann haben wir einen Spieletreff, der auch so monatlich stattfindet. Und da kommen ganz unterschiedliche Leute einfach zusammen."
Das Repair-Café hat sich in den vergangenen drei Jahren in Eningen fest etabliert. Das Publikum ist bunt gemischt. Jung und Alt bringen ihre reparaturbedürftigen Teile vorbei. Treffpunkt im Grund vier ist immer am letzten Samstag im Monat, jeweils von zehn bis dreizehn Uhr.
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