"StreitBar" in der Volkshochschule | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Neues Gesprächsformat in der Volkshochschule

Stand: 05.12.24 12:39 Uhr

Streiten, unterschiedliche Meinungen vertreten, sachlich diskutieren und das alles in der entspannten Atmosphäre einer Bar. Das ist das Konzept der „StreitBar“ - einem neuen Format, das am Mittwoch in der Volkshochschule Reutlingen gestartet ist. Thema bei der Premiere: Mobilität jetzt und morgen. Und zu Gast war passenderweise niemand geringeres als Landesverkehrsminister Winfried Hermann.


Ein kühles Getränk, ein Raum voller Menschen und intensive Gespräche. So oder so ähnlich stellt man sich einen Abend in einer Bar vor. In der „StreitBar" drehten sich die Gespräche zwischen vhs-Geschäftsführer Ulrich Bausch und Verkehrsminister Winfried Hermann am Mittwoch vor allem um das Thema Mobilität. Ein Bereich, dem – laut Hermann – in Zukunft große Veränderungen bevorstehen.

"Wir werden sicherlich in den nächsten Jahren erleben, dass sich die Automobilität stark verändert. Die Autos werden klimafreundlicher werden, wahrscheinlich überwiegend elektrifiziert und digitaler sein. Es wird auch sicher mehr Angebote und Dienstleistungsangebote geben. Das heißt, dass man ein Auto nicht kaufen muss, sondern nutzen kann" sagte Hermann.

Dahingehend sieht der Minister vor allem Car-Sharing-Angebote – also das Verleihen von Autos nach Bedarf – auf dem Vormarsch. Bausch nimmt aber auch die Autohersteller in die Pflicht. Diese müssten mit der Zeit gehen, um den Anschluss beim Thema E-Mobilität nicht zu verlieren.

"Unsere Hersteller müssen fürchterlich aufpassen, dass es ihnen nicht so geht wie Kodak damals. Kodak dachte: Wir machen endlos weiter mit Celluloid, und plötzlich wurden sie einfach von der Digitalfotografie überrannt und Kodak ist dann verschwunden. Die deutschen Hersteller müssen aufpassen, dass das nicht passiert und dass sie den Anschluss an die E-Mobilität tatsächlich auch gestalten" so der Geschäftsführer.

Das Land unterstütze die Automobilindustrie dabei, gab Hermann zu bedenken. Auf der Suche nach Lösungen befinde man sich bereits seit Jahren im Austausch mit allen Beteiligten. Doch der Fokus dürfe nicht nur auf den Autos liegen.

"Es werden hoffentlich mehr Leute auch zu Fuß gehen und mit dem Fahrrad fahren und den öffentlichen Verkehr nutzen. Auch der wird besser werden, zuverlässiger und pünktlich" so Hermann.

Die Unpünktlichkeit sei entstanden, weil man es in der Vergangenheit verpasst habe nachzurüsten und sich auf dem Erfolg vergangener Tage ausgeruht habe, bilanzierte Hermann. Deshalb müsse nachbessern, so seine Forderung.

Hier gebe es aber noch viel zu tun, denn Bauarbeiten – zum Beispiel im Bereich der Gleise – würden die Geduld der Reisenden wohl auch weiterhin auf die Probe stellen. Deshalb brauche es auch die Unterstützung der Bürger. Fazit also: Alle müssen an einem Strang ziehen, um das Ziel – Mobilität ermöglichen, und das möglichst umweltfreundlich – zu erreichen.

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