Bergpreis Neuffen | Bildquelle: RTF.1

Neuffen:

Benzin im Blut - Rennwagen-Oldtimer beim Retro-Motorsport-Event "Bergpreis Schwäbische Alb"

Stand: 04.09.23 15:34 Uhr

Die Neuffener Steige führt von der Stadt Neuffen hinauf auf die Albhochfläche und ist heute vor allem bei Motorradfahrern beliebt. Doch früher, vor 40-60 Jahren, fanden hier richtige Autorennen statt. Diese Zeiten sind vorbei. Doch die Interessengemeinschaft Bergpreis Schwäbische Alb will sie wiederbeleben, und wenn schon auf der Neuffener Steige keine Rennen mehr veranstaltet werden dürfen, dann sollen wenigstens Oldtimer aus dieser Zeit Renn-Atmosphäre verbreiten. Am Sonntag lockte das Nostalgie-Motorsport-Event zahlreiche Besucher nach Neuffen.


Rennautos mitten in der Stadt. Bilder, die man so nicht jeden Tag sieht. Das Dröhnen der Motoren klingt durch die Altstadtgassen. Die ganze Atmosphäre, die Zuschauer hinter der Absperrung, all das gibt einen Eindruck davon, wie es gewesen sein muss, als hier noch Rennen gefahren wurden.

"Ein Rennen ist das nicht, aber die Atmosphäre kommt trotzdem gut rüber. In der Stadt zu starten, die Rennmotoren zu hören, die Autos zu riechen, die Begeisterung von den Fahrern zu erleben; das ist schon ziemlich ähnlich wie bei einem Rennen", berichtet Rainer Klink.

Denn er muss es wissen. Der Moderator der Veranstaltung ist nicht nur als Leiter des Museums Boxenstop in Tübingen ein ausgewiesener Experte in Sachen Renn-Oldtimer: Er hat die Neuffener Bergrennen auch selbst erlebt.

"Als Zuschauer war ich früher mit dabei. Das war einfach toll, mit welcher Begeisterung und mit welchem Ehrgeiz damals schon gefahren wurde. Hier waren tolle Rennfahrer, Krieger und auch der dreifache Berg-Europameister Helmut Leuze. Hier ist die erste Klasse, die erste Sahne in Deutschland unterwegs gewesen", erinnert sich Klink.

Erste Sahne sind auch die Autos und ihre Fahrer in diesem Jahr. Mehr als 75 haben den Weg nach Neuffen gefunden, darunter auch Modelle, die sehr selten zu sehen sind – wie dieser Condor-Porsche. Ein Einzelstück mit einem Carrera-sechs-Motor. Dieses Auto hat schon sieben Mal das Neuffener Bergrennen gefahren – und auch mehrmals gewonnen. Jetziger Besitzer und Fahrer ist Tobias Aichele.

"Es ist für mich eine Ehrensache, dass man die Fahrzeuge von damals auf die historischen Stätten wieder zurückbringt. Und das ist meine Passion heute. Ich möchte dem Publikum zeigen, was für spektakuläre Fahrzeuge damals den Neuffen hochfuhren", so Aichele.

Denn alle Autos, die hier zu sehen waren, waren schon mal beim Bergrennen auf der Neuffener Steige unterwegs. Und wenn nicht das Auto selbst, dann zumindest ein baugleiches Modell. Im historischen Fahrerlager konnten die zahlreichen Besucher die Oldtimer hautnahe erleben und auch mit den Fahrern ins Gespräch kommen.

Dass die Autos in diesem Jahr erstmals wieder die Neuffener Steige befahren durften, wenn auch nicht in einem Rennen, hatte zahlreiche Autobesitzer und Fahrer angelockt. Und vor allem auch viele Besucher. Was 2015 als kleines Event weniger Rennsport-Begeisterter begonnen hatte, hat sich mittlerweile zu einem Retro-Event mit überregionaler Ausstrahlung entwickelt.

"Wir waren 20 Mann vor dem Rathaus und es kamen noch 30 Zuschauer dazu. Da haben wir uns fünf bis sechs NSU-Prinz-Autos angeschaut und haben gesagt: Wir machen da was draus, wir lassen den Bergpreis Neuffen wieder aufleben. Jetzt, acht Jahre später, ist das hier daraus geworden, da sind wir schon ein bisschen stolz darauf. Alles private Intitiative", erzählt Stephan Allgöwer von der Interessengemeinschaft "Bergpreis Schwäbische Alb".

Wir von RTF.1, genauer gesagt unsere Kamerafrau, durfte im Porsche 356 von Rennfahrer Michael Moll mitfahren. Diese und noch mehr Bilder von den Rennautos und von der Fahrt auf der Neuffener Steige sehen Sie am kommenden Sonntag in unserem Reportage-Format „Vor Ort", jede halbe Stunde nach den Nachrichten.

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