Schlichtungsversuch im Tübinger Kreisverband der Grünen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Schlichtungsversuch im Kreisverband der Grünen

Stand: 05.04.23 16:00 Uhr

Die Konflikte im Vorfeld der Tübinger Oberbürgermeisterwahl haben die Parteiarbeit der Grünen auch im Nachgang der Wahl belastet. Der Vorstand des Tübinger Kreisverbandes der Grünen war deshalb beauftragt worden, eine Einigung im zerstrittenen Kreisverband zu erzielen. In diesem hatte die eine Hälfte den amtierenden OB unterstützt, während sich die andere hinter die offizielle Kandidatin Ulrike Baumgärtner gestellt hatte.


Die Oberbürgermeisterwahl im letzten Jahr hat den Kreisverband der Tübinger Grünen gespalten. Denn während sich die eine Hälfte für die offizielle Grünen-Kandidatin Ulrike Baumgärtner stark gemacht hatte – hatte sich die andere Hälfte hinter den unabhängig kandidierenden Boris Palmer gestellt.

Mit den Folgen hatte der Kreisverband auch nach der Wahl noch zu kämpfen. Bereits im Dezember war deshalb ein Beschluss gefasst worden.

"In der Mitgliederversammlung im Dezember haben wir den Auftrag bekommen ein Mediationsverfahren, bzw. ein Verfahren einzuleiten mit externer Begleitung und Moderation. Der Grund ist, dass sich zwei Lager gebildet hatten, vor allen Dingen als sich der OB-Wahlkampf zugespitzt hat hier in Tübingen" sagte Claudia Patzwahl, die Mitglied im Kreisvorstand des Verbandes ist.

Als unabhängiges Mediationsteam sollte die „Einigungshilfe" aus Karlsruhe fungieren. Das Ziel war dabei klar.

"Wir haben uns in diesem Mediationsverfahren Themen gesucht, uns Grundlagen erarbeitet und uns daran erinnert was wir haben, nämlich Handwerkszeug in der Kommunikation etc. Auf diesen können wir aufbauen und wieder miteinander – auch über die Lager hinweg – ins Gespräch kommen und wieder themenbezogen diskutieren" so Patzwahl weiter.

Man wolle sich wieder thematisch und inhaltlich miteinander auseinandersetzen und auf diese Weise zu Lösungen kommen.

Bereits im März hatten beide Seiten ihren Standpunkt gegenseitig vorgetragen. Nun hatte man sich zu einem ganztägigen Mediationsworkshop getroffen. Circa 60 Mitglieder des Kreisverbandes seien vor Ort gewesen. Mit den Gesprächen zeigte man sich zufrieden.

"Wir haben als Methode der Konfliktbewältigung unter anderem eine Fishbowl gemacht. Außerdem haben wir in Kleingruppenarbeit Themen und konstruktive Maßnahmen gesammelt, wie wir in Zukunft miteinander arbeiten wollen" sagte Wahlkampleiterin des OB-Wahlkampes der Tübinger Grünen, Pauline-Sophie Dittmann.

Auch Ulrike Baumgärtner und Boris Palmer seien bei dem Treffen in ihrer Rolle als Mitglieder des Kreisverbandes vor Ort gewesen und hätten sich am Austausch beteiligt.

Mitte Juli soll es noch eine weitere Veranstaltung geben, in der man mit etwas zeitlichem Abstand noch einmal auf die Diskussion blicken will.

Vor allem mit Blick auf die anstehende Kommunalwahl im nächsten Jahr wolle man im Kreisverband wieder besser zusammen arbeiten.

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