Freundeskreis des Reutlinger Kunstmuseums vergibt 4. Holzschnitt-Förderpreis | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Freundeskreis des Kunstmuseums vergibt 4. Holzschnitt-Förderpreis

Stand: 08.03.23 16:17 Uhr

Alle zwei Jahre vergibt der Freundeskreis des Reutlinger Kunstmuseums den Holzschnitt-Förderpreis. Dieser soll junge Künstlertalente fördern, die sich mit dem Medium Holzschnitt beschäftigen. In diesem Jahr geht der Preis an Julia Weißflog, die für ihre Holzschnitte, Linolschnitte und Materialdrucke ausgezeichnet wird. Ihre Ausstellung „Scheinbar Unwichtiges“ wird nun im Kunstmuseum ausgestellt.


Julia Weißflog betrachtet die fertige Ausstellung. Dass ihr Werk mit dem Titel „Scheinbar Unwichtiges" nun im Reutlinger Kunstmuseum ausgestellt wird, ist Bestandteil des Holzschnitt-Förderpreises, den sie erhalten hat.

Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre vom Freundeskreis Reutlinger Kunstmuseum vergeben, da der Holzschnitt im Museum eine Art Alleinstellungsmerkmal habe.

Der Preis umfasst außerdem ein Preisgeld von 2.500 Euro und einen Katalog, der zur Ausstellung gehört. Das Preisgeld, das der Freundeskreis bereit stellt, soll junge Künstler fördern.

"Die Basis auf der alles beruht ist die Auswahl der Künstlerinnen oder Künstler, die den Holzschnitt-Förderpreis bekommen, gehen von anderen Künstlerinnen, Künstlern oder Institutionen aus. In diesem Fall war es die Philipps-Universität in Marburg" sagte der stellvertretende Leiter des Kunstmuseums, Dr. Rainer Lawicki.

Diese hatte Weißflog für den Preis vorgeschlagen. In ihren Werken setzt sie sich mit Erinnerungen aus ihrer Kindheit auseinander.

"Ganz speziell geht es um Erinnerungsstücke, die ich vor allem im Gedächtnis gesammelt habe und den Prozess des Erinnerns eben erst auf die Blätter im Druckprozess übertrage und dadurch das Erinnern selber sichtbar mache" erzählt sie.

Mit Holzschnitten beschäftigt sie sich, da dort Formen aus Holz- oder Linolplatten herausgelöst werden – etwa so, wie auch sie Erinnerungen von sich selbst löst und in den Kunstwerke ausdrückt.

So geht es auf einem Bild beispielsweise um das Haus, in dem sie aufgewachsen ist und das ihre Eltern verkauft haben.

Aber auch allgemeinere Themen, wie die eigenen Hände als Schattenspiel kommen in der Ausstellung vor. Das Vermischen von allgemeinen und persönlichen Erinnerungen ist dabei durchaus gewollt.

"Die Bilder sind im Grunde nicht darauf beschränkt dass es nur um die persönlichen Erinnerungen der Künstlerin geht, sie öffnen sich auch für Besucher und Besucherinnen um vielleicht eigene Erinnerungen anzustoßen und mit den Betrachtern ins Gespräch zu treten" ergänzte Kuratorin Anna Nerobova.

Morgen Abend wird die Ausstellung mit einer Feier zunächst offiziell eröffnet. Anschließend wird sie für etwa drei Monate im Kunstmuseum zu sehen sein. Offiziell läuft sie vom 10. März bis zum 11. Juni.

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