Lammert bei Schulprojekt gegen Rassismus | Bildquelle: RTF.1

Rottenburg:

Schulprojekt gegen Rassismus

Stand: 12.01.23 16:27 Uhr

Rassismus, Fremdendfeindlichkeit und Diskriminierung sind bereits seit langem ein großes Problem in der Gesellschaft. Um dies in Zukunft immer besser erkennen und unterbinden zu können, hat die Stadt Rottenburg ein Projekt an den örtlichen Schulen ins Leben gerufen, das bereits großen Anklang gefunden hat.


Schulprojekt gegen Rassismus – Selbsterklärend ist der Name des Rottenburger Projekts, durch das bei den Schülern eine Kultur des Hinschauens und des Handelns generiert werden soll. Zielgruppe sind alle 9. Klassen der weiterführenden Schulen und der beruflichen Schule in Rottenburg.

"Unser Ziel war es, die Toleranz in den Schulen zu fördern, über Rassismus aufzuklären und die Jugendlichen für das Thema zu sensibilisieren. Anschließend hat der Integrationsbeirat, also der Gemeinderatsausschuss, das genaue Vorgehen durchdacht und die Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg hat die Moderation übernommen. So kam das Projekt zustande" berichtet der Gründer des Projekts, Pietro Scalera.

In den nächsten Wochen und Monaten werden die Rottenburger Schulen von bekannten Menschen besucht. Sie erzählen von ihren Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung. Diese Begegnungen sollen die Schülerinnen und Schüler prägen.

Mehrere Persönlichkeiten wie der Sänger Udo Lindenberg oder der ehemalige Bundestagspräsident und aktuelle Vorsitzende der Konrad-Adenauer Stiftung, Dr. Norbert Lammert unterstützen das Projekt.

Lammert hat das Eugen-Bolz-Gymnasium bereits besucht und sich in diesem Rahmen auch direkt den Fragen einer 9. Klasse gestellt.Das Projekt lobte er dabei ausdrücklich, allerdings sei es auch zwingend notwendig.

"Die erstrangige Frage ist doch: Gibt es Rassismus? Die Antwort lautet leider:Ja! Ist er tolerabel? Ganz sicher nicht! Und deswegen finde ich solche Projekte wie sie hier am Gymnasium stattfinden unter jedem Gesichtspunkt erfreulich – leider auch notwendig und ich unterstütze sie gerne" sagte Lammert.

Er bemerke seit einiger Zeit aber auch ein allgemein ansteigende Aufmerksamkeit für das Thema, was er für sehr wichtig erachtet: "Die Aufmerksamkeit ist Gott sei Dank in jedem Fall gewachsen, mit Sicherheit auch durch entsprechende Anlässe in der jüngeren Vergangenheit. Ob wir heute ein größeres Rassismusproblem in unserer Gesellschaft haben, als vor 20 oder 30 Jahren bei geringerer öffentlicher Aufmerksamkeit hatten weiß ich nicht."

Neben dem eigentlichen Thema gewährte Lammert der Klasse aber auch einen Einblick in das Leben als Bundestagspräsident. Für einzelne Nachfragen und Geschenke war am Ende auch noch Zeit.

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