Rettungshubschrauber von unten | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

BG Klinik bereitet sich auf Christoph 41 vor

Stand: 07.12.22 17:13 Uhr

Der Standort des Rettungshubschraubers Christoph 41 wird von Leonberg an die BG Klinik in Tübingen verlegt. Das hatte das baden-württembergische Innenministerium wie berichtet am 27. November entschieden. Dabei spielten Fragen der Topographie sowie des Umwelt- und Lärmschutzes aber auch einsatztaktische Aspekte eine Rolle bei der Entscheidung. Jetzt haben sich die Tübinger Kliniken auf einer Pressekonferenz dazu zu Wort gemeldet. UKT und BG Klinik zeigen sich erfreut über die Entscheidung.


Wenn es schnell gehen muss, weil der Patient beispielsweise in Lebensgefahr schwebt, dann kommt der Rettungshubschrauber zum Einsatz. Bisher ist er noch in Leonberg stationiert. In Zukunft soll er hier starten und landen: auf dem Dach der BG Unfallklinik. Noch geht das aber nicht. Zwar gibt es hier schon einen Hubschrauberlandeplatz – und einen weiteren am UKT – doch für die Stationierung des Rettungshubschraubers müssen ein dritter Landeplatz sowie ein Hangar gebaut werden.

"Wir haben dann intern überlegt: Macht man das, im laufenden Betrieb so einen Hangar bauen und einen Hubschrauberlandeplatz?" sagte Marcus Herbst, Geschäftsführer der BG Klinik. "Aber da wir eh den Landeplatz an sich vergrößern müssen, da gibt es eine neue EU-Norm, war das eh vorgesehen, daran zu arbeiten, haben wir gesagt: OK, dann können wir die Bauzeit ein bisschen verlängern und auch einen Hangar machen."

Es folgten weitere Untersuchungen zu Themen wie Statik, Brandschutz, Lärmschutz und Erdbebensicherheit. Dann ging es an das medizinische Konzept. Hier arbeitete die BG Klinik mit dem UKT zusammen. Marcus Herbst: "Denn hier, am Medizinstandort, haben wir natürlich mit der BG Klinik und dem Uniklinikum zwei seit vielen, vielen Jahren kooperierende hochleistungsmedizinissche Bereiche, die sich eben gerade in der Notfallmedizin sehr engagieren, gemeinsam Schockräume betreiben, gemeinsam über ein regionales Traumazentrum sind, so dass wir gesagt haben: OK, neben der reinen Verlagerung, Topographie zur Verbesserung der Versorgung, können wir hier die Rettungsmedizin auch weiterentwickeln."

Auch Oberbürgermeister Boris Palmer begrüßt die Entscheidung des Innenministeriums. Von einem Bürgerentscheid wie zuletzt in Wannweil hält er nichts. Schließlich solle der Hubschrauber dort hin, wo er den Patienten am meisten nutze. Trotzdem sollen die Bürger jetzt beteiligt werden. "Bürgerbeteiligung heißt natürlich nicht, dass mitentschieden wird", so Palmer, "Aber natürlich müssen Bürger Fragen stellen können, hier gibt es viele: Wie lang fliegt der Hubschrauber? Wie laut ist der Hubschrauber? Welche Route nimmt der Hubschrauber? Wie oft fliegt der Hubschrauber? Und zu diesen Fragen werden wir in Zusammenarbeit mit den Kliniken eine öffentliche Informationsveranstaltung im kommenden Jahr anbieten."

Die BG Klinik wird jetzt die Planungsleistungen öffentlich ausschreiben. Danach werde es voraussichtlich zwei bis zweieinhalb Jahre dauern, bis der Luftrettungsstützpunkt in Betrieb gehen könne.

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