Teilnehmer beim Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz | Bildquelle:

Tübingen:

Bilderkennungs-Diagnoseprojekt gewinnt Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz

Stand: 15.10.22 16:22 Uhr

Unkraut per Drohnenbilder erkennen, Fake News filtern oder eine Sprachübersetzungs-App: Schüler aus ganz Deutschland waren aufgerufen, alleine, im Team bis vier Personen oder in der Klasse ein eigenes Projekt mit Künstlicher Intelligenz zu entwickeln und damit die Welt ein Stück weit zu verbessern. Zehn Teams haben es ins Finale des Bundeswettbewerbs nach Tübingen geschafft. Dort wurden am Freitagabend die Preise verliehen.


Auch Spots, ein Ernteroboter, nach dem Vorbild eines Hundes gestaltet, war mit von der Partie. Er durfte am Ende auch Glücksfee spielen und den goldenen Umschlag überreichen. Insgesamt fünf Preise wurden vergeben – Nachhaltigkeits-, Hardware-, Nachwuchs- und Publikumspreis. Doch der Hauptpreis ging an ihn: David Rutkevich aus Leer, der mit dem Teamnamen camel_case antrat. Seine App Dr. Acula analysiert weiße Blutzellen. Das hilft bei der Erkennung von Krankheiten wie HIV und Affenpocken.

"Man kann Blutzellen über ein Mikroskop digitalisieren und dann auf die Webseite hochladen", erläutert Rutkevich sein Projekt. "Und dann wird geguckt, welche Blutzellenarten das sind, wie viele davon da sind, und dann kann man dadurch eine Diagnose erstellen und das auch kostengünstig, schnell und auch genau"

1.500 Euro kann David Rutkevich jetzt nach Hause nehmen. Er will sie in die Weiterentwicklung eines Projekts stecken.

Der Publikumspreis ging an zwei Projekte. Eines davon ist der Captcha-AI Bot. Er überlistet Tests auf Webseiten, bei denen Nutzer beweisen müssen, dass sie Menschen sind. Das zweite Projekt, ampfer_mampfer, erkennt Unkraut per Drohne aus der Luft.

Doch Künstliche Intelligenz kann noch mehr. "Wir haben ein tolles Projekt gehabt, bei dem Drohnen autonom einen Lieferservice übernehmen könnten, also zum Beispiel könnte man ganz schnell eine Blutprobe von A nach B transportieren, ohne im Stau zu stehen", erzählt Caroline Schmidt vom Organisationsteam.

Mit dem Bundeswettbewerb wollen die Tübinger KI-Forscher das Thema künstliche Intelligenz in die breite Öffentlichkeit tragen. Denn das Thema, davon ist man in Tübingen überzeugt, ist zu spannend und zu wichtig, um es hinter verschlossenen Türen stattfinden zu lassen. "Der Zweck hinter dem Wettbewerb ist, Jugendliche zu motivieren, ihre eigenen Ideen umzusetzen, ein Projekt vom Anfang bis zum Ende zu begleiten und vor allem eben digitale Technologien anzuwenden, also Technologien, die in der Zukunft einfach unseren Alltag bestreiten werden", so Schmidt.

Man müsse noch viel mehr tun, um das Thema breiter in der Bevölkerung und auch bei den Schülern zu verankern, sagte Juror und Mitorganisator Matthias Bethge. Es sei kein „komisches Hype-Thema" sondern gehe alle an. "Wenn man selber mal ein einfaches Problem gemacht hat, versteht man auf einmal die ganzen anderen Sachen viel besser", so Bethge. Er hält es für wichtig, dass möglichst viele sich mit KI auskennen und gemeinsam nach guten Nutzungsmöglichkeiten für die neue Technologie suchen. Denn der beste Schutz vor schlechten Entwicklungen sei es, aktiv gute Entwicklungen voranzutreiben. Und KI zum Wohl der Menschen einzusetzen.

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