V.l.n.r. Robert Hahn, Galina Lerner, Mathias Kostinek | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Haus der Kulturen will für gesellschaftlichen Zusammenhalt sorgen

Stand: 04.10.22 15:53 Uhr

In Reutlingen haben etwa 43 Prozent der erwachsenen Bürger eine Migrationsbiografie oder einen Migrationsbezug. Das ist fast jeder zweite. Die Reutlinger kommen aus 140 verschiedenen Ländern, und 25.000 Menschen haben einen ausländischen Pass. In dieser vielfältigen Stadtgesellschaft will das Haus der Kulturen für gesellschaftlichen Zusammenhalt sorgen und die Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund stärken. Nur: Ein richtiges Haus ist das Haus der Kulturen noch nicht.


Die ehemalige Ypern-Kaserne in Reutlingen: Hier ist das Haus der Kulturen untergebracht. Nicht in einem eigenen Haus sondern in einem kleinen Büro. Allerdings nur vorübergehend. Denn neue, große Räumlichkeiten sind schon in Aussicht: im Postgebäude in der Eberhardstraße im vierten Obergschoss – dort, wo früher mal eine Kantine untergebracht war.

"Das eine ist natürlich, Migrantenvereinen Raum zu geben für die Vereinsarbeit, weil viele Vereine unter Raumnot klagen", sagte der Erste Bürgermeister Robert Hahn. "Wir wollen in diesem Haus aber auch Bildungsarbeit, wir wollen Kulturarbeit, und wir wollen in diesem Haus die Vernetzung der Vereine untereinander vorantreiben."

Momentan ist das „Haus der Kulturen" ein Verein. Einer, in dem andere Vereine Mitglied sind. Der Weltladen Reutlingen gehört beispielsweise dazu. Aber auch das Naturtheater neben anderen kulturellen Einrichtungen wie auch das franz.K. Aber auch Migrantenvereine gehören zu den Mitgliedern und sollen in Zukunft verstärkt angesprochen werden.

"Es geht darum, die Gesamtgesellschaft abzubilden und die Gesamtgesellschaft zusammenzuführen", so Mathias Kostinek, Projektleiter des Hauses der Kulturen. "Deswegen nennt sich das Programm, an dem wir momentan tätig sind, ja auch Bundesprogramm gesellschaftlicher Zusammenhalt, und da geht es darum, alle zusammenzuführen und ein friedliches Miteinander zu schaffen."

Dafür gibt es seit Mai Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Gesellschaftlicher Zusammenhalt – Vor Ort. Vernetzt. Verbunden". Es geht um Vernetzung zwischen den Reutlinger Akteuren. Das ist auch schon bereits durch mehrere Veranstaltungen geschehen – denn das geht auch ohne eigenes Haus.

Die Vorsitzende Galina Lerner sagte: "Besonders wichtig ist, bis Ende des Jahres weiterhin die Mitglieder untereinander zu vernetzen und die Ideen zu suchen, zu finden und vielleicht auch in Angriff zu nehmen, wie wir miteinander weiterhin was für Reutlingen machen können."

Denn im Frühjahr des kommenden Jahres, so hofft man hier, werden die Räumlichkeiten in der Post bezogen werden können.

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