Powerpoint zu Hy-NATuRe | Bildquelle: RTF.1

Metzingen:

Projekt HyNATuRe soll Wasserstoff in Region voranbringen

Stand: 28.09.22 16:06 Uhr

Wasserstoff ist eine der Energien der Zukunft. Das Gas entsteht durch Elektrolyse von Wasser. Das heißt: Mit Einsatz von viel Elektrizität wird Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt. Kommt der Strom aus erneuerbaren Energien, sprechen wir von Grünem Wasserstoff. Grüner Wasserstoff soll einmal fossile Brennstoffe in Fahrzeugen, aber auch in der Wärmegewinnung und schließlich in der chemischen Industrie ersetzen. Um seine Erzeugung und auch seinen Einsatz in der Region zu fördern, starten die Landkreise Reutlingen und Tübingen mit dem Projekt Hy-NATuRe - das steht für Wasserstoff Neckar-Alb-Tuebingen-Reutlingen. Am Dienstag war Auftaktveranstaltung in Metzingen.


Die Tankstelle in Metzingen ist die einzige im Landkreis Reutlingen, an der Autofahrer derzeit Wasserstoff tanken können. Wie passend, dass die Auftaktveranstaltung von Hy-NATuRe direkt nebenan in der Motorworld stattfand. Dass es nur eine Tankstelle und auch nur sehr wenige Wasserstoff-Fahrzeuge in der Region gibt, zeigt das Grundproblem beim Thema Wasserstoff.

"Wir befinden uns so ein bisschen in einer Henne-Ei-Phase", sagt Landrat Dr. Ulrich Fiedler. "Auf der einen Seite gibt es nicht genügend grünen Wasserstoff, der zur Verfügung steht für Anwendungen, und auf der anderen Seite fehlen tatsächlich auch die Anwendungen, um gegebenenfalls dann auch Wasserstoff einzusetzen."

Heißt also: Ein geringes Angebot trifft auf eine geringe Nachfrage. Warum also sich dann die Mühe machen, Zeit und Geld in den Ausbau zu investieren?

Ein Grund ist die derzeitige Energiekrise, die zeigt, wie wichtig es ist, sich von fossilen Brennstoffen unabhängig zu machen. "Ein zweiter Grund, dass wir einfach das Thema Klimawandel, der tatsächlich unaufhaltsam fortschreitet, dass wir dem nur begegnen können, wenn wir Alternativen finden ohne CO2-Ausstoß, wenn wir weiter dekarbonisieren", sagte Fiedler. "Und da kann in beiden Kontexten Wasserstoff einen ganz wichtigen Beitrag leisten."

Wichtigste Ziele sind erstens die Erzeugung von grünem Wasserstoff in der Region durch Elektrolyse. Zweitens der Einsatz von wasserstoffbetriebenen Bussen wie hier in Bad Urach, aber auch Nutzfahrzeugen und Zügen. Und drittens soll in der Industrie grauer, also mit fossiler Energie hergestellter Wasserstoff durch grünen ersetzt werden.

"Wir haben die letzten zwei Jahre über das HyStarter-Projekt ein erstes Akteursnetzwerk aufgebaut und erste Ideen gesammelt in unserem HyStarter-Konzept", sagte Julia Bernecker, im Landratsamt Reutlingen für Hy-NATuRe zuständig. "Jetzt sind wir sehr dankbar, dass wir mit der Folgeförderung HyExperts die Möglichkeit haben, im nächsten Jahr diese Ideen weiterzuverfolgen und auf Umsetzungsreife zu überprüfen."

Im Rahmen dieser Folgeförderung gibt es 400.000 Euro vom Bundesverkehrsministerium im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Das Projekt ist auf ein Jahr angelegt. In dieser Zeit kommt viel Arbeit auf die Landkreise zu.

"Wir wollen jetzt mit dieser Umsetzungsstudie bzw. der Machbarkeitsstudie herausfinden: Welche Unternehmen gibt es eigentlich schon, die entweder schon mit Wasserstoff experimentieren bzw. offen und neugierig sind, da langfristig damit zu arbeiten", sagte Getrud Gandenberger vom Landratsamt Tübingen.

Ein Jahr ist sehr kurz, doch bereits jetzt gibt es viele Akteure, die mit im Boot sind: aus Wirtschaft, Wissenschaft und kommunalen Stadtwerken. Diese Akteure auf einen einheitlichen Stand zu bringen und besser zu vernetzen, diente diese Auftaktveranstaltung.

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