Boris Palmer mit Roland Steck im RTF.1-Studio | Bildquelle: RTF.1

OB-Wahl Tübingen:

Amtsinhaber Boris Palmer besucht RTF.1-Redaktion

Stand: 26.09.22 15:35 Uhr

Diesen OB-Kandidaten braucht man eigentlich gar nicht vorstellen. Denn Boris Palmer, der amtierende Amtsinhaber in Tübingen, ist durch zahlreiche Talkshow-Auftritte bundesweit bekannt. Und so blickt die Republik gespannt auf die Universitätsstadt. Die Frage dabei lautet nicht: Wer wird am Ende Oberbürgermeister? Sondern: Wird es Boris Palmer oder nicht? Da bekanntlich ein Parteiordnungsverfahren gegen ihn läuft, tritt er als unabhängiger Kandidat an. An Unterstützung für ihn mangelt es trotzdem nicht. Jetzt hat Boris Palmer die RTF.1-Redaktion in Eningen besucht.


Mit dem Pedelec war Oberbürgermeister und OB-Kandidat Boris Palmer den ganzen langen Weg von Tübingen nach Eningen geradelt. Stellvertretend für RTF.1-Chef Stefan Klarner empfing ihn unser Redakteur und Moderator Roland Steck. Die erste Frage galt den Fahrradwegen zwischen Tübingen und Eningen und wo dort Nachholbedarf besteht.

"Es gibt viele gute Radwege hierher, aber eine Stelle ist wirklich gemeingefährlich", so Palmer. "Das ist die Querung des Zubringers von Kusterdingen zur Bundesstraße, da fahren die Autos mit Tempo 100 quer drüber, es gibt keine Hilfe, keine bauliche Querung, sondern man muss einfach über eine Tempo 100-Straße drüber mit viel Verkehr."

Weiter ging es ins RTF.1-Studio. Mit Studios kennt sich Palmer aus, war er doch oft bei Markus Lanz oder in anderen Talkshows gewesen. Dazu gehört, dass er manchmal auch Dinge sagte, die er später bereute, da er als impulsiver Mensch manchmal zu weit gehe. "Aber ich stehe zu dem, was ich inhaltlich mache und sage", betont Palmer. "Und ehrlicherweise fehlt mir das ein bisschen in der Politik und in der Gesellschaft, dass einfach zu viel drum herum geredet wird und man nicht sagt, um was es geht, und das will ich mir dann auch nicht aufzwingen lassen."

Jetzt tritt Palmer also als unabhängiger Kandidat an – zwar mit Unterstützung der Alternativen Liste, aber ansonsten ist er auf sich allein gestellt. "Und da bin ich überwältigt, wie viele sich gemeldet haben, 1.100 Menschen mittlerweile in der Wahlinitiative, 1.700 Einzelbeiträge, Überweisungen, Spenden für den Wahlkampf, und das hätte ich sicherlich gar nie erlebt, nicht erhoffen können als Kandidat der Partei. Da hätten alle gesagt: Das soll doch die Partei machen", sagte Palmer.

Personen sind das eine, aber bei einer Wahl geht es auch im Inhalte. Das große Thema, das alle bewegt, gibt es in diesem OB-Wahlkampf allerdings nicht – auch wenn die Fragen nach bezahlbarem Wohnraum, nach dem Einzelhandel und auch nach der Stadtbahn in Tübingen viele Menschen umtreibt. Palmer hat derzeit wegen der vielen Krisen viel Arbeit.

"Was mich besorgt, ist der Klimawandel, die Ukraine-Krise und die Energiepreiskrise, die kann auch der deutschen Wirtschaft, der Tübinger Wirtschaft sehr schweren Schaden zufügen", sagte Palmer. "Im Moment muss ich mich aus dem Wahlkampf teilweise schon wieder zurückziehen, um hier Krisenmanagement und Krisenvorsorge zu betreiben, der nächste Winter wird schwer."

Doch es gebe auch einiges, was ihn zuversichtlich stimme, so Palmer. Dazu gehörten die Stärke der Tübinger Wirtschaft, das Engagement der Menschen in der Stadt und die Bildungseinrichtungen. Doch jetzt musste Palmer wieder zurück nach Tübingen radeln – denn dort gibt es noch viel zu tun.

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